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Schlag gegen mutmaßliche Dealer: Drogen im Millionenwert

Blaulicht
Blaulichter leuchten auf dem Dach eines Polizeifahrzeugs. Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild
Oft kommen die Drogen aus Südamerika, meist gelangen sie in Containern über das Meer. Die Dunkelziffer erfolgreicher Schmuggeleien ist immens, schätzen Experten. Aber hin und wieder können Ermittler auch große Erfolge feiern.
Konstanz.

Konstanz (dpa/lsw) - Fein säuberlich gestapelt liegen die Drogenpäckchen auf dem Tisch der Ermittler, übereinander und nebeneinander, schwarze und braune. Massenweise Kokain und Cannabis, für das auf der Straße mindestens 50 Millionen Euro ausgegeben werden müsste. Selten zuvor haben Experten bei einer Razzia in Baden-Württemberg so viel Kokain sicherstellen können wie beim jüngsten Einsatz gegen mutmaßliche Drogenhändler in der Bodensee-Region. Insgesamt beschlagnahmte die Polizei fast 300 Kilogramm Rauschmittel, darunter 233 Kilogramm Kokain, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Konstanz am Mittwoch mitteilten.

Mehrere Monate lang hatten die Kriminalpolizeidirektion Rottweil, Spezialeinheiten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, die Kantonspolizei Zürich und die Staatsanwaltschaft Konstanz ermittelt. Im Visier der Behörden: eine mutmaßliche Bande von neun Verdächtigen im Alter zwischen 31 und 56 Jahren. Sie sollen im großen Stil Kokain aus Süd- und Mittelamerika nach Deutschland geschmuggelt haben, um es im süddeutschen Raum und in der angrenzenden Schweiz zu verkaufen.

Die Route über den Atlantik nach Europa ist typisch für den Kokain-Schmuggel. Oft wird das Rauschgift in Kühlcontainern mit Obst versteckt, so wie beim jüngsten großen Fund im vergangenen November im Hamburger Hafen. Erst im vergangenen Februar hatte der Zoll in der Hansestadt 16 Tonnen Kokain in Containern aus Paraguay entdeckt. Es habe sich um die größte jemals in Europa sichergestellte Kokainmenge gehandelt, hieß es.

Am Dienstag schlugen die Spezialeinheiten an mehreren Orten in den Landkreisen Tuttlingen, Konstanz, Lörrach und Sigmaringen sowie im hessischen Gießen und in Zürich zeitgleich zu. Auch eine Hubschrauberstaffel und Rauschgiftspürhunde waren dabei im Einsatz.

Abgesehen von den Drogen stellten die Ermittler mehrere Zehntausend Euro an mutmaßlichem Dealergeld, Luxusautos und zahlreiche Unterlagen sicher. Den mutmaßlichen Drogenhändlern wird bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeworfen. Gegen sieben von ihnen wurden Haftbefehle erlassen. Landesinnenminister Thomas Strobl (CDU) feierte den Erfolg als «beeindruckenden Schlag».

© dpa-infocom, dpa:211222-99-479410/4

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