Die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, hatte am Sonntag gesagt: «Wir befinden uns in der Kreidezeit, brauchen Zeit und Fortbildungen, um sinnvolle pädagogische Konzepte für die Digitalisierung zu erarbeiten.» Etwa die Hälfte der Lehrer habe fast keine Erfahrungen mit dem Einsatz moderner Medien. An vielen Schulen fehlten Internetverbindungen, oder diese seien zu schwach. Moritz stützte sich dabei auf eine Online-Umfrage, an der Lehrer im Februar freiwillig teilnehmen konnten. 5703 Lehrer und Schulleitungen beteiligten sich.
An diesem Montag will der Verband Bildung und Erziehung (VBE) eine Umfrage zum Stand der Digitalisierung an Schulen vorstellen. Dafür hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa mehr als 1200 Schulleiter unter anderem zur digitalen Ausstattung ihrer Schulen befragt. Von den Befragten sind mehr als ein Fünftel aus Baden-Württemberg.
Bund und Länder hatten sich im Februar auf eine Grundgesetzänderung verständigt, um die Digitalisierung an Schulen voranzutreiben. Im Durchschnitt erhält jede Schule in Baden-Württemberg 142 000 Euro, das sind pro Schüler 433 Euro - insgesamt rund 650 Millionen Euro.