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Sehr hohe Geburtenzahl im Südwesten, doch noch nicht genug

«Kreißsaal»
«Kreißsaal» steht auf der Tür in einem Krankenhaus. Foto: Jens Kalaene/Archiv
Stuttgart (dpa/lsw) - In Baden-Württemberg sind im vergangenen Jahr so viele Babys zur Welt gekommen wie in den vergangenen zehn Jahren nicht mehr. Es seien rund 108 900 Jungen und Mädchen lebend geboren worden, teilte das Statistische Landesamt am Montag in Stuttgart mit. Die enorm gestiegene Zuwanderung könne einer der Gründe sein für diesen Trend, vermuteten die Experten. Dadurch habe auch die Zahl der Frauen zugenommen, die Kinder gebären könnten. «Hinzu kommt, dass nun Kinder der geburtenstarken Jahrgänge Anfang der 1960er-Jahre, die sogenannten Babyboomer, selbst wieder Kinder bekommen», teilte das Landesamt mit.
Stuttgart.

Im Durchschnitt gebaren Frauen im vergangenen Jahr 1,58 Kinder, das war die zweithöchste Geburtenrate seit 1973. Im Stadtkreis Pforzheim lag die Rate mit 1,84 Kindern je Frau am höchsten, gefolgt vom Alb-Donau-Kreis und dem Landkreis Tuttlingen (jeweils 1,80). Dagegen lagen die Stadtkreise Heidelberg (1,17), Stuttgart (1,29) und Karlsruhe (1,33) am Ende der Skala.

Die gute wirtschaftliche Entwicklung, die deutlich bessere Kinderbetreuung im Land und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie könnten Frauen stärker dazu bewegen, Kinder zu bekommen, vermutete das Landesamt. Paare verzichteten dagegen in gesellschaftlichen Krisen- und Umbruchsituationen auf die Geburt von Kindern.

Die schlechte Nachricht: Laut Landesamt reicht die Geburtenrate nach wie vor nicht aus, um den Bestand der Bevölkerung zu erhalten. Hierzu wäre eine Geburtenrate von 2,1 Kindern je Frau notwendig. Zuletzt wurde dieser Wert in Baden-Württemberg im Jahr 1970 erreicht.

PM mit Tabellen des Statistischen Landesamts