Auch beim System der Pflegeversicherung müsse etwas passieren, sagte Stoch. Die Kosten für die Vollzeitpflege seien immens und würden zu einem Großteil von den Betroffenen selbst oder ihren Angehörigen getragen. «Das ist eine der Urängste der Menschen, wenn sie im Alter auf Transferleistungen, auf den Staat, auf Sozialhilfe angewiesen sind.» Die Pflegeversicherung sei mit dem Anspruch eingeführt worden, die pflegerischen Leistungen abzudecken - das Ziel erfülle sie nicht.
Stoch hält es für angebracht, auch über höhere Beitragszahlungen für die Pflegeversicherung zu diskutieren. «Wenn wir alle zurecht fordern, dass Pflegekräfte ordentlich verdienen müssen und dass wir mehr Pflegekräfte brauchen, dann werden die Kosten in diesem Bereich in Zukunft steigen.» Das Solidarsystem der Pflegeversicherung müsse auf jeden Fall wieder deutlich mehr Verantwortung übernehmen. Für Reformen in diesem Bereich ist allerdings der Bund zuständig.