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SPD mahnt Ausbau von Plätzen in der Kurzzeitpflege an

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Das Logo der SPD . Foto: Peter Endig/Archiv
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Landtags-SPD hält das Pflegesystem in Deutschland für dringend reformbedürftig. In Baden-Württemberg gebe es viel zu wenig Plätze für die Tages- und Kurzzeitpflege, sagte Landtagsfraktionschef Andreas Stoch am Donnerstag in Stuttgart. Die grün-schwarze Landesregierung gehe das Problem nur mit einzelnen Projekten an - nötig sei aber ein umfassendes Konzept. In Baden-Württemberg sind laut SPD rund 400 000 Menschen pflegebedürftig. Davon leben mehr als drei Viertel zu Hause. Tages- und Kurzzeitpflege können Angehörige in der Pflege entlasten.
Stuttgart.

Auch beim System der Pflegeversicherung müsse etwas passieren, sagte Stoch. Die Kosten für die Vollzeitpflege seien immens und würden zu einem Großteil von den Betroffenen selbst oder ihren Angehörigen getragen. «Das ist eine der Urängste der Menschen, wenn sie im Alter auf Transferleistungen, auf den Staat, auf Sozialhilfe angewiesen sind.» Die Pflegeversicherung sei mit dem Anspruch eingeführt worden, die pflegerischen Leistungen abzudecken - das Ziel erfülle sie nicht.

Stoch hält es für angebracht, auch über höhere Beitragszahlungen für die Pflegeversicherung zu diskutieren. «Wenn wir alle zurecht fordern, dass Pflegekräfte ordentlich verdienen müssen und dass wir mehr Pflegekräfte brauchen, dann werden die Kosten in diesem Bereich in Zukunft steigen.» Das Solidarsystem der Pflegeversicherung müsse auf jeden Fall wieder deutlich mehr Verantwortung übernehmen. Für Reformen in diesem Bereich ist allerdings der Bund zuständig.