Niemand dürfe hinnehmen, dass jüdische Schulen und Synagogen schwer bewacht werden müssen oder jüdische Männer sich nicht trauten, öffentlich eine Kippa zu tragen. Er erwähnte kürzlich entdeckte antisemitische und rechtsextreme Schmierereien in der Synagoge und im Jüdischen Museum in Augsburg. Solche Straftaten seien eine unvorstellbare Respektlosigkeit gegenüber den Gläubigen. Steinmeier fügte hinzu: «Sie sind einfach abscheulich und widerwärtig.» Sie seien ein Angriff auf die Grundlagen unseres Zusammenlebens, auf unsere Demokratie und unsere offene Gesellschaft. Der Staat und seine Institutionen hätten die Aufgabe, jüdisches Leben zu schützen. Jüdisches Leben in Deutschland sei nach dem Zivilisationsbruch des Holocausts ein unermessliches Glück.
Die Hochschule für jüdische Studien sei ein Laboratorium für einen vernunftbasierten Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen, zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, zwischen Glaube und Politik. Damit leiste sie einen unschätzbaren Beitrag zur Verständigung und Versöhnung.