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Tausende Schüler mit Schulweg über Grenze

Eine Schülerin sitzt im Unterricht
Eine Schülerin sitzt im Unterricht. Foto: Jens Kalaene/Archivbild
Sie wohnen in Bayern, ihre Schule ist aber in anderen Bundesländern: Mehrere tausend Schüler überqueren für den Unterricht die Grenzen des Freistaats - viele von ihnen büffeln sogar im Ausland.
München.

München (dpa/lby) - Ihr Schulweg führt sie aus Bayern heraus: Mehr als 7000 schulpflichtige Kinder und Jugendliche sind im vergangenen Schuljahr nicht im Freistaat, sondern in Nachbarländern zur Schule gegangen. Das ergab eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei den zuständigen Schulbehörden in Tirol, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Sachsen.

In Baden-Württemberg drückten im vergangenen Jahr fast 5800 Kinder und Jugendliche aus Bayern die Schulbank. In Thüringen waren es 357, in Sachsen 44 und in Hessen 1446 Schüler. «Es gehört zu unserer wechselseitig gepflegten Nachbarschaft und hat Tradition, dass auf die Schulen in Grenznähe auch vereinzelt Kinder aus unseren Nachbarländern gehen», erklärte die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU).

Der Schulweg mancher Schüler hatte auch Österreich als Ziel. In Tirol besuchten rund 85 Kinder und Jugendliche aus Bayern die Schule. Ein großer Teil von ihnen wohne im oberbayerischen und grenznahen Kiefersfelden (Landkreis Rosenheim), teilte ein Sprecher der Tiroler Bildungsdirektion mit. Sie besuchten vor allem Schulen in Kufstein. Die Behörden im Bundesland Salzburg veröffentlichten keine Zahlen.

Im laufenden Schuljahr besuchen aber auch rund 2500 Schüler aus Nachbarländern eine Schule im Freistaat, wie aus Zahlen des bayerischen Kultusministeriums in München hervorgeht. Unter anderem haben mehr als 750 Gymnasiasten in Bayern derzeit ihren Wohnsitz in Baden-Württemberg, mehr als 350 wohnen in Österreich und elf in Tschechien. Vier Grundschüler sind in Sachsen gemeldet. 17 Realschüler im Freistaat stammen aus Thüringen.

Der Freistaat beteilige sich nicht an der Finanzierung von Schulen in den Nachbarländern, auf die Schüler aus Bayern gehen, sagte ein Sprecher des bayerischen Kultusministeriums in München. Die Schulen im Freistaat, auf die Kinder oder Jugendliche aus anderen Bundesländern gehen, bekämen aber aus dem Etat Bayerns einen «Gastschul-Beitrag». Grundsätzlich seien aber die Kommunen, Städte oder Landkreise für die Finanzierung von Schulen verantwortlich.