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Theater Mannheim: Gemeinderat stimmt Sanierungsmehrkosten zu

Mannheimer Nationaltheater
Der Eingangsbereich des Nationaltheaters in Mannheim. Foto: Uwe Anspach/dpa/Archivbild
Mannheim (dpa/lsw) - 247 statt 200 Millionen Euro - die Sanierung des Mannheimer Nationaltheaters wird deutlich teurer als zunächst angenommen. Nun hat der Gemeinderat der Stadt den höheren Kosten am Dienstagabend mit großer Mehrheit zugestimmt. Zwei Räte enthielten sich, zwei weitere stimmten gegen die Realisierung des Projekts. Gründe für die Mehrkosten sind etwa gestiegene Baupreise und eine detailliertere Planung.
Mannheim.

«Wir stehen unter einem unmittelbaren Handlungszwang zur Sicherung der Zukunft der Institution als solche», sagte Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) am Dienstag. Wegen Brandschutzmängeln läuft die Betriebserlaubnis des Theaters Ende 2022 aus. Anfang Juli hatte die Stadt mitgeteilt, dass die Entwurfsplanung abgeschlossen ist. Diese beinhaltet auch eine belastbare Berechnung der Kosten.

Im Jahr 2018 hatten die Räte einen Kostenrahmen von 200 Millionen Euro beschlossen, um sich Fördermittel von Bund und Land in Höhe von 120 Millionen Euro zu sichern. Darüber hinaus hatte sich das Gremium zur Finanzierung weiterer Kosten bereiterklärt. Zu diesem Zeitpunkt war die Entwurfsplanung noch nicht abgeschlossen.

Die Mehrkosten gehen auch auf Planungsänderungen zurück. Der Orchesterprobesaal sollte zunächst vor dem denkmalgeschützten Gebäude am Goetheplatz entstehen. Dies habe aus städtebaulicher und denkmalpflegerischer Sicht aber nicht überzeugen können. Nun soll der Proberaum unterirdisch an das Theater angebaut werden.

Das 63 Jahre alte Nationaltheater ist das größte kommunal geführte Vier-Sparten-Haus in Europa. Die Arbeiten beginnen frühestens im Jahr 2022. Der Termin hängt demnach davon ab, ob die Sanierung an einen Generalunternehmer oder in einzelnen Gewerke vergeben wird. Zudem müssen zuvor Ersatzspielstätten eingerichtet werden. Mannheim gilt als besonderer Theaterstandort, unter anderem weil dort 1782 das Drama «Die Räuber» von Friedrich Schiller uraufgeführt wurde.

Mitteilung von Anfang Juli

Beschlussvorlage