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Verkehrsminister Hermann will mehr Tempo bei Ladesäulen

Verkehrsminister Winfried Hermann
Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen), Verkehrsminister von Baden-Württemberg, spricht. Foto: Marijan Murat/dpa
Ladesäulen für E-Autos sind immer noch rar. Besonders im ländlichen Raum und an Landstraßen. Der Grünen-Politiker Hermann erhöht den Druck.
Stuttgart.

Stuttgart (dpa/lsw) - Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) macht Druck bei der Erweiterung der Ladeinfrastruktur für E-Autos. Hermann sagte in Stuttgart, in Baden-Württemberg habe man für ein gutes Netz an Ladesäulen gesorgt, das aber mit Blick auf die stark wachsende Zahl an E-Autos kontinuierlich weiter ausgebaut werden müsse. «Der Bund muss den Ausbau der Landes-Infrastruktur ebenfalls massiv unterstützen.»

Benötigt würden vor allem Schnellladestationen an Autobahnen und Bundesstraßen. «Die brauchen wir so schnell wie möglich, und nicht erst in ein paar Jahren. Sonst wird es eng», mahnte der Grünen-Politiker. Die neue Bundesregierung will das Netz an Ladesäulen deutlich vergrößern. Bis 2030 soll es eine Million öffentlich zugängliche Ladepunkte geben.

Der Südwesten will auch Ladestationen an den Landesstraßen fördern. Nach Angaben der Bundesnetzagentur gab es Anfang November bundesweit 49.207 Ladepunkte, die meisten in Bayern, dort waren es 10.147, dann folgte Baden-Württemberg auf Platz 2 mit 8190 Punkten.

Hermann zeigte Verständnis dafür, wenn die Leute noch zurückhaltend beim Kauf eines E-Autos seien. «Denn sie müssen ihre Autos auch laden können. Da gibt es gerade in ländlichen Regionen noch zu wenige Lademöglichkeiten. Nur wenn wir dort schnell vorankommen, gibt es gute Chancen, die Treibhausgasemission zu senken.» Der Verkehrssektor habe bisher nichts zum Klimaschutz beigetragen. Das müsse sich ändern, forderte der Grünen-Politiker.

Er will auch Unternehmen stärker in die Pflicht nehmen. «Bei der Verkehrswende müssen die Arbeitgeber mehr Verantwortung übernehmen. So gilt es zu überlegen, ob große Firmen nicht verstärkt Zubringerbusse zu ihren Fabriken einsetzen können oder Fahrgemeinschaften noch stärker fördern.» Um mehr Menschen auch im ländlichen Raum zum Umstieg vom Auto auf Bus und Bahn zu bewegen müsse deren Angebot verbessert werden.

Hermann sagte, um den Nahverkehr auf dem Land ausbauen zu können, müssten die Regionalisierungsmittel erhöht werden. Denn dann könnten die Länder für die kommenden Jahre zusätzliche Züge bestellen. Da müsse der Bund nun schnell handeln. «Wenn wir die Züge heute bestellen, werden sie in vier Jahren geliefert. Das dauert alles seine Zeit. Da muss jetzt Tempo gemacht werden.»

Forderungen, die Pendlerpauschale angesichts der hohen Spritkosten zu erhöhen, lehnte der Stuttgarter Verkehrsminister kategorisch ab. Dies sei falsch. «Ich halte nichts von solchen Überlegungen, die immer mal wieder angestellt werden.»

© dpa-infocom, dpa:211227-99-512005/3

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