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Viel Salz auf Lager, wenig auf Straße: Winterdienste starten

Saisonstart der Winterdienste
Mitarbeiter einer Stadtreinigung schaufeln Salz im Salzlager. Foto: Marcus Brandt/dpa/Archivbild
Meterhoch lagert Streusalz in den Hallen der Kommunen und wartet auf seinen Einsatz, für Nachschub ist auch schon gesorgt. Trotzdem soll das Salz nur sehr spärlich auf die Straßen kommen.
Münsingen.

Münsingen (dpa/lsw) - Vielerorts sind die Winterdienste mit vollen Salzlagern in die Räumsaison gestartet. Mit fast 6000 Tonnen Salz lagert der Landkreis Reutlingen einen besonders großen Vorrat für den Winter ein. Das viele Salz könne zwar für freie Straßen und hohe Sicherheit sorgen, es belaste aber auch Grundwasser und Pflanzen am Straßenrand, hieß es aus dem Kreis Reutlingen am Dienstag.

Einige Winterdienste im Südwesten setzen deshalb auf sparsame Streutechniken: Statt Salz kommt dabei ein Gemisch aus Salz und Wasser (Sole) zum Einsatz. Spezielle Sole-Fahrzeuge könnten mit Infrarot-Sensoren die Temperatur der Straße prüfen und dann die Salzmenge anpassen, teilte die Stadt Karlsruhe mit. Auf einen Quadratmeter Straße kommt so nur noch etwa ein Esslöffel Salz, wie es auch aus dem Landkreis Reutlingen hieß.

Bestellt wird das Streusalz meist schon im Sommer. «Wer jetzt erst kauft, ist spät dran», sagte ein Sprecher der Stadt Ulm. Nachbestellen könne man aber auch noch im Laufe der Saison, ganz nach Bedarf. Viele Gemeinden haben sich nach eigenen Angaben schon Salz für Nachbestellungen reserviert.

Nicht nur die Gemeinden, auch die Autofahrer selbst müssten sich jetzt auf den Winter vorbereiten, sagte Frank Söll, Abteilungsleiter im Reutlinger Straßenbauamt, am Dienstag. Es sei wichtig, das eigene Auto rechtzeitig für winterliche Straßen auszurüsten und vorsichtig zu fahren. Es komme außerdem immer öfter zu Streit zwischen der Bevölkerung und den Winterdiensten. Söll erhofft sich für diesen Winter mehr Rücksicht und Respekt gegenüber den Räumdiensten.

Von November bis März ist Hochsaison für die Winterdienste. Die ersten Streueinsätze haben manche Winterdienste schon hinter sich. So hatte es beispielsweise schon Anfang November auf dem Kandel (Landkreis Emmendingen) oder auf dem Schauinsland bei Freiburg glatte Straßen auf über 1000 Höhenmetern gegeben. Im vergangenen Winter sind nach Angaben des Verkehrsministeriums landesweit knapp 140.000 Tonnen Salz auf den Straßen gelandet.

© dpa-infocom, dpa:211116-99-13654/3