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Wegen Corona: Prozess um Hammerangriff dauert länger

Prozess um Hammerangriff auf vermuteten Rivalen
Ein Justizbeamter führt den Angeklagten (r) in den Saal 2 des Landgerichts. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa/Archiv
Offenburg (dpa/lsw) - Der Offenburger Prozess um einen Hammerangriff auf einen vermuteten Rivalen verschiebt sich wegen Corona nach hinten. Wie das Landgericht am Mittwoch mitteilte, fallen wegen eines Corona-Ausbruchs in der Justizvollzugsanstalt Offenburg diese Woche verschiedene Haftsachen aus, darunter an diesem Donnerstag der Prozess gegen den 63-Jährigen.
Offenburg.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, am 24. Juli vergangenen Jahres nachts in eine Wohnung in Neuried (Ortenaukreis) eingedrungen zu sein. Dort schlug er mit einem Gummihammer auf einen Schlafenden ein, in dem er den Nebenbuhler wähnte. Bei seiner nächtlichen Attacke verwechselte der Täter aber die Wohnung. Ein Unbeteiligter wurde schwer verletzt. Zum Prozessauftakt warf die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten versuchten Mord vor. Sie geht davon aus, dass er den neuen Lebensgefährten seiner Ex-Freundin «getrieben von Eifersucht» töten wollte (Aktenzeichen: 1 Ks 619 Js 12416/21).

Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft mindestens zehn Mal mit dem Gummihammer auf das im Bett liegende Opfer eingeschlagen haben. Erst als er bemerkt habe, dass er in der falschen Wohnung war und es sich nicht um den Rivalen handelte, habe er den Angriff gestoppt. Der Angeklagte räumte die Tat vor Gericht ein, beteuerte aber: «Ich wollte ihn nicht töten.» Er habe den neuen Freund seiner Ex-Freundin nur zur Rede stellen wollen.

Das Opfer erlitt durch die Schläge unter anderem eine Schädelprellung sowie eine Gehirnerschütterung. Der 65-Jährige leidet noch heute psychisch unter den Folgen des Angriffs.

An sich hätte der Prozess am 3. März enden sollen. An diesem Tag ist nun nur die Vernehmung eines Zeugen geplant. Das Gericht sucht noch nach einem neuen Termin für einen Sachverständigen. Wann das Urteil fallen wird, ist noch unklar.

© dpa-infocom, dpa:220209-99-49362/4

PM der Polizei zur Tat