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Weniger Vögel in Gärten gesichtet

Weniger Vögel in Gärten gesichtet
Eine Kohlmeise (l., Parus major) und ein Grünfink (Carduelis chloris) sind an einer Futterstelle in einem Garten zu sehen. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Stuttgart (dpa/lsw) - Die Zahl der Vögel in Gärten und Parks in Baden-Württemberg ist in diesem Winter gesunken. Im Schnitt zählten Vogelfreunde während der Mitmach-Aktion des Naturschutzbundes (Nabu) 32 Vögel pro Gartengrundstück, im Vorjahr waren es 36. Das teilt der Nabu am Mittwoch nach Auswertung der Mitmach-Aktion «Stunde der Wintervögel» von Anfang Januar mit.
Stuttgart.

«Das lag vermutlich am schwachen Einflug der Wintergäste aus dem Norden sowie am Wintereinbruch kurz vor dem Zählwochenende, der viele verbliebene Vögel weiter gen Süden vertrieben hat», sagte Nabu-Experte Stefan Bosch. Die Kohlmeise zum Beispiel habe sich nicht aus dem Norden Deutschlands in den Süden aufgemacht, weshalb Vogelfreunde in Süddeutschland nur durchschnittlich drei Kohlmeisen zählten, während es im Vorjahr fünf pro Garten waren. Besonders häufig seien standorttreue Arten gesichtet worden - wie der Haussperling oder die Stadttaube.

Besorgniserregend sei der Abwärtstrend bei den Grünfinken: Pro Garten wurden durchschnittlich 0,9 Vögel dieser Art gemeldet. Das entspricht nur noch einem Viertel der Grünfinken, die 2011 in den Gärten zu sehen waren. Als Ursachen vermutet der Nabu eine Infektion und Nahrungsmangel in der Feldflur.

Während die Zahl der gesichteten Vögel im Schnitt sank, wuchs die Beteiligung bei der Zählung. «Im Corona-Jahr haben deutlich mehr Menschen ihre Begeisterung für die Natur und die Vogelwelt vor ihrer Haustüre entdeckt», teilte Bosch mit. In Baden-Württemberg hätten sich mehr als 23 000 Vogelbegeisterte beteiligt. Das waren 45 Prozent mehr als im Vorjahr; deutschlandweit wuchs die Beteiligung um 65 Prozent. Die nächste Vogelzählaktion findet vom 13. bis 16. Mai statt.

© dpa-infocom, dpa:210203-99-283062/2