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Invasion der Ukraine
Belarus könnte ab Montag für Russland in Krieg eingreifen

Alexander Lukaschenko und Wladimir Putin
Präsident Alexander Lukaschenko (linsk) will per Verfassungsänderung eine Statonierung auch von russischen Atomwaffen in Belarus ermöglichen. (Im Bild mit Russlands Präsident Wladimir Putin) Foto: Sergei Guneyev
Belarussische Fallschirmjäger sollen den Befehl bekommen haben, in die Ukraine zu fliegen. Noch am Sonntag hatte Ukraines Präsident Selenskyj Hoffnungen geäußert, Lukaschenko werde nicht eingreifen.

Kiew/Minsk. Belarus könnte sich nach Spekulationen am Montagmorgen offiziell mit Soldaten in den Krieg Russlands gegen die Ukraine einschalten.

Belarussische Fallschirmjäger sollen den Befehl bekommen haben, um 5.00 Uhr in die Ukraine zu fliegen, schreibt die ukrainischen Agentur Unian. Sie beruft sich dabei auf Informationen von Andrej Strischak von der Nichtregierungsorganisation Bysol (Belarus Solidarity Foundation), die sich für Betroffene von politischen Repressionen in Belarus einsetzt.

Diese Informationen ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hatte nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj noch am Sonntag versichert, nicht in den Krieg eingreifen zu wollen. Am Montagmorgen sollen an der belarussisch-ukrainischen Grenze Gespräche zwischen der Ukraine und Russland über eine mögliche Friedenslösung beginnen.

Lukaschenko lässt sich weitere Macht zusichern

Am Sonntag hatte sich Lukaschenko im Schatten des Kriegs in einem Referendum weitere Macht zusichern lassen. Eine Verfassungsänderung soll dem seit 1994 mit harter Hand regierenden Lukaschenko weitere Amtszeiten ermöglichen und ihm nach einem eventuellen Rückzug aus der Politik lebenslange Straffreiheit garantieren. Daneben soll auch eine künftige dauerhafte Stationierung russischer Truppen und Atomwaffen im Land möglich werden.

Nach einer Mitteilung der Wahlkommission in Minsk stimmten rund 65 Prozent der Wähler für die Verfassungsänderung, bei zehn Prozent Gegenstimmen, wie die Agentur Tass berichtete. 

© dpa-infocom, dpa:220228-99-317665/2