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Kurzbiografie
Klara Geywitz: Potsdamer SPD-Strategin strebt nach mehr

Klara Geywitz
Klara Geywitz ist seit 1994 Mitglied der SPD, von 2008 bis 2013 war sie stellvertretende Landesvorsitzende in Brandenburg, von 2013 bis 2017 Generalsekretärin. Foto: Nestor Bachmann
Berlin/Potsdam (dpa) - Klara Geywitz gilt als ausgewiesene Strategin. Nicht umsonst gehörte die Potsdamer SPD-Politikerin zur großen Verhandlungsrunde, die im vergangenen Jahr den Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD aushandelte.

Mit Vizekanzler Olaf Scholz verbindet sie nicht nur der Wohnort Potsdam - sie kennen sich auch aus dem SPD-Parteivorstand, dem Geywitz seit 2017 als Beisitzerin angehört. Die 43-Jährige ist innerhalb der SPD auch mit anderen Landesverbänden gut vernetzt - und sie weiß, was sie will.

In der jetzt auslaufenden Wahlperiode war Geywitz Vorsitzende des wichtigen Landtags-Innenausschusses, in der SPD-Fraktion Sprecherin für Medienpolitik und Religion. Bei ihren Reden im Landtag beweist sie durchaus ironischen Humor: «Es dürfte in Brandenburg ungefähr so viele Burka-Trägerinnen geben wie illegal eingewanderte Elche aus Polen», sagte sie 2016 in einer Debatte über ein Burka-Verbot.

Sie gilt als Nachwuchshoffnung der Brandenburger SPD. Die Diplom-Politologin ist seit 1994 Mitglied der SPD, von 2008 bis 2013 war sie stellvertretende Landesvorsitzende in Brandenburg, von 2013 bis 2017 Generalsekretärin. Von diesem Amt trat sie aber 2017 zurück, nachdem Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) ohne Rücksprache die von ihr befürwortete Kreisreform abgesagt hatte. Seinen Plan, das Wissenschaftsministerium aus Strukturgründen nach Cottbus zu verlegen, sah sie im Mai dieses Jahres zumindest skeptisch.

Geywitz gilt als schonungslos ehrlich, aber auch konfliktfähig. Probleme löst sie eher im Hintergrund. Als «richtig schön» bezeichnet sie selbst ihre Zeit als Mitarbeiterin von Steffen Reiche, einem der Gründer der SPD in Brandenburg. Der Pastor taufte auch ihre drei Kinder und ist Patenonkel des jüngsten Sohnes.

Derzeit ist Geywitz häufig mit einem roten Lastenfahrrad in Potsdam zu sehen - und mischt auch schon mal Cocktails auf der Straße: Sie macht Wahlkampf, will am 1. September erneut in den Brandenburger Landtag gewählt werden. Seit 2004 hat sie ihren Wahlkreis Potsdam dreimal direkt gewonnen - in diesem Jahr könnte es wegen der starken Grünen aber eng werden.

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