Unser Ökobewusstsein wird schon hier und da durch Werbung für Klamotten aus Bio-Baumwolle angesprochen und der Kauf mag zwar tolle Fairtrade-Förderprojekte unterstützen, den qualitativen Unterschied merkt man beim Tragen nicht unbedingt. Es gibt aber – genauso wie z. B. beim Wein, Kaviar und Kaschmir – edle und gewöhnliche Sorten. Als organische Edelbaumwolle von extra weicher Qualität mit seidigem Glanz wird die Pima-Baumwolle bezeichnet. Aber wer glaubt es, ohne ein Kleidungsstück anfassen zu können? Der Zufall hat mir beim Ausverkauf einen elfenbeinfarbenen Blazer in die Hände gespielt und ich habe mich auf die Selbsterfahrung mit der „Seide Südamerikas“, wie man diese Baumwollsorte oft bezeichnet, richtig gefreut.
Im Industriezeitalter sind wir nicht mehr daran gewöhnt, etwas zu tragen, was durch eine ganze Reihe von Menschenhand durchgeführten Produktionsschritten erzeugt wurde. Staunend denke ich daran, dass die Baumwolle meines Blazers im nördlichen Peru von Hand geerntet wurde. Die konventionelle maschinelle Ernte würde die außergewöhnlich langen, empfindlichen Pima-Baumwollfasern beschädigen und würde ihnen den samtartigen Glanz nehmen. Der Stoff wirkt griffig aber trotzdem weich, lässt sich leicht bügeln und hält seine Form.
Ob der Blazer nach langer Zeit tatsächlich widerstandsfähiger ist als die Bekleidung aus gewöhnlicher Baumwolle, muss sich noch herausstellen. Es sollte eigentlich bedeuten, dass es zu keinen Knotenbildungen auf der Stoffoberfläche kommt und dass das Kleidungsstück nach zweimaligem Waschen sich nicht auf das Fünffache ausdehnt. Von mir wird der schöne Blazer viele Chancen bekommen, sich beweisen zu können, da er im Frühling zum Dauereinsatz kommt.
Mehr Mode finden Sie auf unserer Seite „Katis Trends“.