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Verdopplung binnen zwei Jahren
Bericht: Deutsche Behörden weisen immer mehr Ausländer aus

Abschiebung von Ausländern
«Abgeschoben/Deported» steht auf einem amtlichen Stempelbild der Bundespolizei. Foto: Ralf Hirschberger
Abschiebung
Blick in den Aufenthaltsraum für abzuschiebende Asylbewerber auf dem Frankfurter Flughafen. Foto: Andreas Arnold
Bundespolizei
Ein Beamter der Bundespolizei betritt die Räume der «Zentrale Rückführung» auf dem Flughafen in Frankfurt am Main. Foto: Andreas Arnold
Abschiebegefängnis
Ein Justizbeamter geht über den Flur eines Zellentrakts der Abschiebehafteinrichtung in Darmstadt-Eberstadt. Foto: Arne Dedert
Abgelehnte Asylbewerber
Polizisten begleiten abgelehnte Asylbewerber zu einem Terminal. Foto: Sebastian Willnow
Asylbewerber verlassen Deutschland
Polizei überwacht, wie abgelehnte Asylbewerber ins Flugzeug einsteigen. Foto: Sebastian Willnow
Osnabrück (dpa) - Deutsche Behörden haben 2017 doppelt so viele Ausländer ausgewiesen wie noch zwei Jahre zuvor. Das berichtete die «Neue Osnabrücker Zeitung» am Freitag unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken.

Demnach erließen Behörden im Vorjahr 7374 sogenannte Ausweisungsverfügungen. 2015 waren es 3604. Im Falle einer Ausweisungsverfügung erlischt die Aufenthaltserlaubnis. Betroffene werden aufgefordert, innerhalb eines bestimmten Zeitraums das Land zu verlassen.

Kommen sie der Aufforderung nicht nach, kann eine Abschiebung folgen. Die Voraussetzungen für eine Ausweisung wurden auch unter dem Eindruck der Ereignisse der Silvesternacht von Köln herabgesetzt worden, wie das Blatt schreibt.

Im Ausländerzentralregister sind laut Bundesinnenministerium fast 300.000 Ausweisungsverfügungen gespeichert. Von den Betroffenen hielten sich nach den Angaben des Ministeriums zum Stichtag 30. Juni etwa 29.000 noch in Deutschland auf.

Die Linken-Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke kritisierte insbesondere die Ausweisungen von Kindern und Jugendlichen. Laut Bundesregierung sind mehr als 200 Verfügungen gegen Minderjährige ergangen, 93 waren 14 Jahre alt oder jünger. «Gerade diese jungen Menschen, die oft in Deutschland aufgewachsen sind, brauchen pädagogische Hilfe und nicht die Abschiebung in ein Land, das sie nicht kennen und dessen Sprache sie häufig nicht einmal mächtig sind», sagte Jelpke.