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Leichtathletik-EM
Mateusz Przybylko und Malaika Mihambo machen Gold-Sprünge

Gold
Mateusz Przybylko ist neuer Europameister im Hochsprung. Foto: Michael Kappeler
Glücklich
Malaika Mihambo ist neue Weitsprung-Europameisterin. Foto: Sven Hoppe
Silber
Diskuswerferin Nadine Müller landete auf Platz zwei. Foto: Michael Kappeler
Shanice Craft
Diskuswerferin Shanice Craft gewann die Bronze-Medaille. Foto: Kay Nietfeld
Ehrenrunde
Nadine Müller (l.) und Shanice Craft lassen sich vom Publikum feiern. Foto: Bernd Thissen
Mit 17 Medaillen vor dem Schlusstag haben die deutschen Leichtathleten schon jetzt eine erfolgreiche Heim-EM in Berlin absolviert. Für eine Weitspringerin und einen Hochspringer gab es Premieren-Titel.

Berlin (dpa) - Mateusz Przybylko und Malaika Mihambo haben mit großen Sprüngen den deutschen Leichtathleten bei der EM in Berlin die Goldmedaillen Nummer vier und fünf beschert.

Der Hochspringer aus Leverkusen durfte sich vor 60 500 Zuschauern im Olympiastadion als erster Europameister in seiner Disziplin seit Dietmar Mögenburg 1982 feiern lassen. «Ich kann keine Worte mehr finden, ich bin einfach nur fertig, fix und fertig mit den Nerven», sagte der 26-Jährige. Die Weitspringerin von der LG Kurpfalz reagierte auf ihren größten Erfolg ihrer Karriere eher verhalten. «Diesmal habe ich es mir echt schwer gemacht», sagte sie.

Damit haben die 125 deutschen Athletinnen und Athleten vor dem letzten Wettkampf-Tag nun 17 Medaillen geholt. Titelgewinner vor Przybylko und Mihambo waren Zehnkampf-König Arthur Abele und die Speerwurf-Asse Christin Hussong und Thomas Röhler.

Der deutsche Meister Przybylko hatte bislang als Dritter der Hallen-WM seinen größten Erfolg gefeiert, nun lag er am Ende seines EM-Wettkampfs fassungslos vor Glück auf dem Rücken. Der 26-Jährige überwand am Ende als einziger 2,35 Meter - persönliche Bestleistung. Silber ging an den Weißrussen Maksim Nedasekau mit zwei Zentimeter weniger, Bronze an den unter neutraler Flaggge startenden Ilaya Iwanyuk (2,31 Meter).

Der Hannoveraner Eike Onnen hatte bei der EM vor zwei Jahren in Amsterdam Bronze gewonnen. Diesmal kam der 36-Jährige mit 2,19 Meter nur auf den achten Platz. Topfavorit Danil Lyssenko aus Russland, in diesem Jahr schon über 2,40 Meter gesprungen, durfte nicht an den Start, da er die Anti-Doping-Regeln nicht befolgt hatte.

Für Mihambo begann der Wettkampf mit einer Zitterpartie: Nach zwei Versuchen musste die U23-Europameisterin mit 6,36 Metern ums Weiterkommen bangen. Mit dem dritten Satz und vollem Risiko segelte sie dann auf 6,75 Meter und übernahm die Führung. Die Topfavoritin Lorraine Ugen aus Großbritannien schaffte es hingegen nicht in den Endkampf; Titelverteidigerin Ivana Španović aus Serbien hatte ihre Teilnahme kurzfristig abgesagt.

So war der Weg frei für Mihambo. Zuletzt hatte Heike Drechsler 1998 EM-Gold für Deutschland gewonnen, damals ihr viertes hintereinander. Bei Mihambos Sieg am Freitagabend war die 53-Jährige Kampfrichterin und schob den Sand zwischen den Versuchen glatt.

Im Diskuswerfen startete die Topfavoritin Sandra Perkovic, mit 71,38 Metern Jahresbeste in Europa, ungewohnt unsicher. Die Kroatin hat in den vergangenen acht Jahren alles gewonnen - außer der WM 2011 und 2015. Sie kam erst im fünften Versuch mit 67,62 Metern an ihr normales Leistungsniveau.

Bis dahin hatte sich Nadine Müller Hoffnungen auf eine Überraschung gemacht. Die 32-Jährige aus Halle/Saale gewann mit 63,00 Metern am Ende Silber. Shanice Craft holte mit 62,46 Metern Bronze. Das kam der 25 Jahre alte Mannheimerin bekannt vor: Schon 2014 und 2016 war sie jeweils EM-Dritte. Der Neubrandenburgerin Claudine Vita blieb mit 61,25 Metern der undankbare vierte Platz.

Das britische Supertalent Dina Asher-Smith eroberte wie schon über 100 Meter auch über die doppelte Distanz Gold. Die 22-Jährige siegte in der Weltjahresbestzeit von 21,89 Sekunden.

Ohne Richard Ringer gingen die 5000-Meter-Läufer in das Rennen: Der Langstreckenläufer aus Friedrichshafen war als europäischer Jahresbester über 10 000 Meter vorzeitig ausgestiegen. Auf der halben Distanz fehlte der EM-Dritte von 2016 nun wegen einer Wadenverletzung. Der Norweger Jakob Ingebrigtsen gewann in 13:17,06 Minuten vor seinem Bruder Henrik. Florian Orth aus Regensburg kam auf Rang 18, Marcel Fehr aus Schorndorf wurde 19.

Beim 20 Kilometer Gehen am Vormittag am Breitscheidplatz war das deutsche Team leer ausgegangen. Nils Brembach kam als Fünfter in 1:21:25 Stunden einer Medaille noch am nächsten. Damit lag er drei Plätze vor Hagen Pohle. Deutlich verpasste der Olympia-Fünfte Christopher Linke ebenfalls Potsdam als 13. sein angestrebtes Edelmetall. Die Berlinerin Emilia Lehmeyer war auf Rang 14 beste der deutschen Geherinnen. Wegen eines Feuerwehreinsatzes an der Strecke hatten die Frauen gemeinsam mit den Männern auf den einen Kilometer langen Rundkurs gehen müssen. Gasgeruch im Stadtteil Tiergarten war die Ursache der Verschiebung.

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