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Gala in Berlin
Stars und Freunde feiern 100. Geburtstag von Artur Brauner

Brandauer + Adorf
Zwei Große des Films: Klaus Maria Brandauer (l) und Mario Adorf. Foto: Jörg Carstensen
Monika Grütters
Laudatorin Monika Grütters. Foto: Jörg Carstensen
Sally Perel
Auf Sally Perels Lebensgeschichte beruht Brauners Filmdrama «Hitlerjunge Salomon». Foto: Jörg Carstensen
Mathias Döpfner
Mathias Döpfner ist ein langjähriger Freund der Familie Brauner. Foto: Jörg Carstensen
Armin Mueller-Stahl + Frau Gabriele
Armin Mueller-Stahl kommt mit seiner Frau Gabriele zur Gala. Foto: Jörg Carstensen
Familienmensch und Film-Tycoon - so bezeichnen Artur Brauners Enkel ihren Opa. Zusammen mit der Familie feiern in Berlin zahlreiche Stars den 100. Geburtstag des legendären Filmproduzenten.

Berlin (dpa) - Stars wie Klaus Maria Brandauer, Marianne Sägebrecht, Mario Adorf und Armin Mueller-Stahl haben bei einer Gala in Berlin den 100. Geburtstag von Filmproduzent Artur Brauner gefeiert.

Im Kino Zoo Palast kamen knapp 700 Freunde und Weggefährten von «Atze», wie er liebevoll genannt wird, zusammen. Darunter waren auch Moderatorin Carolin Reiber, Schauspieler Rufus Beck und der 93-jährige Autor Sally Perel. Auf Perels dramatischer Lebensgeschichte beruht Brauners preisgekröntes Filmdrama «Hitlerjunge Salomon».

Durch die Gala führten Brauners Enkel David, Ben und Laura. Die Zwillingsbrüder David und Ben würdigten ihren «Opa Artur» als liebevollen Familienmenschen und den «letzten Tycoon Deutschlands». Laudatoren des Abends waren Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Medienhauses Axel Springer und langjähriger Freund der Familie Brauner.

Der Holocaust-Überlebende Brauner hätte «wahrlich allen Grund gehabt, Deutschland auf immer den Rücken zu kehren», sagte Grütters. «Stattdessen bist Du im Land Deiner Peiniger geblieben, um aufzustehen für ein besseres Deutschland: für Versöhnung und Verständigung zwischen Juden und Christen, für das friedliche Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen.»

Döpfner erzählte in seiner sehr persönlichen Rede von einem bislang unveröffentlichten, sehr erschütternden Manuskript Brauners, in dem dieser sein Überleben schildere. «Es ist ein unfassbares Dokument - und lieber Artur Brauner, es muss irgendwann erscheinen! Ich beschwöre Sie, das muss veröffentlicht werden.»

Nach der Lektüre habe er sich wieder gefragt, wie ein Mensch dennoch so versöhnlich sein und sein ganzes Berufsleben im Land der Täter verbringen könne. Diese Geste bedeute auch, dass man den Nazis eben nicht das letzte Wort überlasse - dass es ein anderes Deutschland geben und dass man daran mitwirken kann, so Döpfner. «Das ist eine so große Geste. Ich glaube, dass wir das gar nicht genug schätzen können, ihm gar nicht genug dankbar sein können dafür.»

Brauner war am 1. August 100 Jahre alt geworden. Er prägte das deutsche Nachkriegskino wie kaum ein anderer. Brauner drehte mit Stars wie Romy Schneider, Heinz Rühmann, Curd Jürgens, O.W. Fischer und Caterina Valente. Mit Filmen wie «Morituri» (1948), «Hitlerjunge Salomon» (1990) und «Wunderkinder» (2011) hält der Holocaust-Überlebende außerdem seit sieben Jahrzehnten die Erinnerung an die Opfer der Nationalsozialisten wach.

CCC Filmkunst