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Prozess
Brandstiftung mit vier Toten eingeräumt

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Beim Brand in der Markgröninger Sozialunterkunft wurden vier Menschen getötet. Archivfoto: Christoph Schmidt/dpa
Der 68-Jährige, der nach dem schweren Brand in der Markgröninger Sozialunterkunft im vergangenen August unter anderem wegen vierfachen Mordes angeklagt ist, hat zum Prozessauftakt erneut ein Geständnis abgelegt. „Ich habe mit einem Feuerzeug eine Decke angezündet und nicht an meine Mitbewohner gedacht. Ich bedaure die Tat zutiefst und trage die Verantwortung für das Geschehene“, ließ er seinen Verteidiger eine Erklärung vorlesen. Schon kurz nach dem Brand am frühen Morgen des 7. August hatte er bei einer Vernehmung die Vorwürfe eingeräumt.

Stuttgart/Markgröningen. Er leide an Depressionen und habe zum Zeitpunkt der Brandstiftung Selbstmordgedanken gehabt, hieß es. Grund sei seine Lebenssituation. Viele Jahre war er arbeitslos gewesen und hatte deshalb kaum Geld. Anfang Juli warf ihn dann seine Lebensgefährtin aus der Wohnung. Anlass war der Verdacht, dass er kurz zuvor zweimal eine Bombendrohung gegen die Markgröninger Klinik ausgesprochen habe. Unter anderem wegen der Polizeibesuche stand im Raum, dass ihr die Wohnung gekündigt werde.

Der 68-Jährige, der angab, über längere Zeit Alkoholprobleme gehabt zu haben, ist bereits in den 80er Jahren wegen Brandstiftung zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Bei einer entsprechenden Verurteilung könnte ihm deshalb nach der eigentlichen Haftzeit eine Sicherungsverwahrung drohen.

 

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