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Deutsche Bahn gelobt Besserung

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Immer wieder kommt es zwischen Stuttgart und Heilbronn zu Verspätungen und Zugausfällen. Archivfoto: Alfred Drossel
Zusätzliche Lokführer für Frankenbahn – Hoffnungen in Rekrutierungskampagne

Bietigheim-Bissingen/Besigheim. Die Deutsche Bahn hat nun offiziell auf die massiven Beschwerden von Pendlern, Fahrgastverbänden und der Politik reagiert. „Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten und Schwierigkeiten, mit denen wir unsere Fahrgäste auf einigen Linien immer noch konfrontieren“, teilt Sven Hantel, DB-Konzernbevollmächtigter für das Land, im Auftrag von Bahnchef Richard Lutz in einem Schreiben an den Grünen-Verkehrspolitiker Daniel Renkonen mit. Der Landtagsabgeordnete hatte sich vor mehreren Wochen in einem Schreiben an DB-Chef Lutz gewandt. Darin beschwerte er sich über die massiven Störungen auf einigen Linien, unter anderem auch der Frankenbahn.

Erst in der vergangenen Woche hatte eine „technische Störung“ zwischen Lauffen und Heilbronn zusätzliche Verspätungen auf der Strecke verursacht. Auch am gestrigen Montag wies die Fahrplanauskunft Störungen und unter anderem einen Ausfall am Abend aus, als ein Grund dafür genannt wurden „betriebsbedingte Personalprobleme“.

Nach Angaben von Hantel wird die DB Regio als Sofortmaßnahme Lokführer von der, wegen Bauarbeiten ab März gesperrten, Höllentalbahn unter anderem auf der Frankenbahn zwischen Stuttgart und Würzburg einsetzen, um die Personalsituation zu entspannen. „Wir versprechen uns auch Verbesserungen, wenn die Westfrankenbahn Leistungen von Heilbronn aus übernimmt“, schreibt Hantel an Renkonen.

Große Hoffnungen setzt die Bahn in ihre „Rekrutierungskampagne“. „Allein in diesem Jahr wollen wir in Baden-Württemberg 120 Männer und Frauen ausbilden. Aber bitte berücksichtigen Sie auch: Der Lokführermangel ist ein Problem, das die gesamte Branche betrifft“, heißt es in dem Schreiben.

Was die Probleme in den DB-Werkstätten wie Ulm und Heilbronn anbelangt, will die DB Regio sich künftig auf einzelne „Zugbaureihen“ an den verschiedenen Standorten konzentrieren, um die Arbeitsprozesse deutlich zu verkürzen.

„Gut, dass die Bahn ihre Defizite erkennt, öffentlich zugibt und daran arbeitet, dass es besser wird“, so Renkonen. Die Verbesserungen sollte das Unternehmen aber nun auch im eigenen Interesse zügig vorantreiben. Ansonsten verliere die Bahn auf Dauer Kunden. „Es sind viele gute Ansätze erkennbar. Aber es muss sich in den kommenden Monaten zeigen, ob unser Bahnverkehr tatsächlich wieder zuverlässiger wird“, kommentiert der verkehrspolitische Sprecher Hantels Schreiben. (red/jsw)