Ehrlich macht glücklich

Ulrich Wickert ist ein sehr sympathischer Mann. Mit weltmännischer Gelassenheit moderierte er jahrelang eine Nachrichtensendung. Im August 2006 hörte er leider auf damit und plauderte stattdessen in einer Literatursendung über „Wickerts Bücher“, und zwar auch über seine eigenen. Darin geht es häufig um Werte. Eines seiner bekanntesten Werke heißt: „Der Ehrliche ist der Dumme“.

In Markgröningen hat sich am Freitag gezeigt, dass dieses Pauschalurteil glücklicherweise nicht immer zutreffend ist. Wie die Polizei jetzt mitteilt, hat ein neun Jahre alter Junge auf dem Heimweg von der Schule einen gepolsterten Umschlag mit 1200 Euro gefunden. Der Junge steckte das Geld nicht ein, sondern übergab es seinem Vater, der es zur Polizei trug. Dort hatte bereits der Eigentümer seinen Verlust gemeldet. Der Junge bekam 200 Euro als Finderlohn.

Am Ende kann also die Rechnung auch für die aufgehen, die nicht nach der Wickert’schen These handeln, sondern nach einem anderen Sprichwort: Ehrlich währt am längsten.