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Sport und Freizeit
Enztalbad ist ein Sanierungsfall

Trist und nicht konkurrenzfähig: der Kleinkindbereich im Vaihinger Freibad. Foto: Albert Arning
Trist und nicht konkurrenzfähig: der Kleinkindbereich im Vaihinger Freibad. Foto: Albert Arning
Im Vaihinger Enztalbad sind umfangreiche Sanierungen geplant. Die Kosten belaufen sich auf mehrere Millionen Euro. Dem Stadtteilausschuss wurden gestern die Vorstellungen der Verwaltung präsentiert; am 2. Oktober befasst sich der Gemeinderat mit dem Thema.

Vaihingen. In die Kategorie Spaßbad kann die Anlage an der Enz sicher nicht eingestuft werden. Das Hallenbad wurde 1972 eingeweiht, das Freibad folgte 1982. Wer schwimmen will, kommt auf seine Kosten. Es gibt im Freibadzwei Becken (25 Meter für Nichtschwimmer und 50 Meter), aber keine Rutschen, die diesen Namen verdienen, und auch kein Sprungbrett. Sogar auf den Startblöcken stehen in aller Regel die Gesperrt-Schilder.

Der Kleinkinderbereich kann mit dem von umliegenden Bädern nicht konkurrieren. Dabei ist das gerade für ein Familienbad wichtig. In der jetzt ablaufenden Saison gab es wiederholt Probleme durch einen „Wasserbetteffekt“: Die vor zehn Jahren eingebaute Folie trieb hoch, die Becken mussten mehrmals gesperrt werden. Bei einer Leck-Ortung wurde eine Undichtigkeit in einem Rohr festgestellt.

Vorgesehen ist nun, den Kleinkinderbereich komplett zu überplanen. Dafür liegt bereits eine im Jahr 2018 entwickelte Studie einer Fachfirma vor. Es wird mit Kosten von 1,1 Millionen Euro gerechnet. Nach Einschätzung der Stadtverwaltung könnte der neu gestaltete Bereich frühestens 2021 zur Verfügung stehen. Für 2020 soll es Interimslösungen geben, um den Betrieb aufrechterhalten zu können.

Auch das Betriebsgebäude des Freibads muss saniert werden, was ab Oktober 2021 angepackt werden soll. Die Kostenschätzung dafür liegt bei 4,7 Millionen Euro. Beim Hallenbad wird mit einem Aufwand von 3,8 Millionen Euro gerechnet. Jetzt soll ein Fahrplan für die Umsetzung entwickelt werden. In der Studie gibt es schon weitere Module, etwa den Anbau eines Lehrschwimmbeckens ans Hallenbad oder Angliederung einer Saunalandschaft.

Nur zur Erinnerung: Das im Juni 1982 eingeweihte Freibad kostete 6,5 Millionen Mark. Im vergangenen Jahr lag der Verlust beim Freibad bei 514 287 Euro, beim Hallenbad bei 413 168 Euro. Der schöne Sommer 2019 hat sich beim Freibad in den Besucherzahlen nicht niedergeschlagen. Den 84 900 Gästen von 2018 stehen derzeit knapp 70 000 gegenüber. Es ist kaum anzunehmen, dass die Differenz bis Ende September aufgeholt werden kann.