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Feuerwehr als Regenmacher in einer Buchenschonung

Übung der besonderen Art: Die Feuerwehr Löchgau hat junge Buchen bei Kleinsachsenheim bewässert. Tatjana Krämer im Einsatz.Fotos: Alfred Drossel
Übung der besonderen Art: Die Feuerwehr Löchgau hat junge Buchen bei Kleinsachsenheim bewässert. Tatjana Krämer im Einsatz.Fotos: Alfred Drossel
Landwirte unterstützen mit ihren Tankwagen die Übung.
Landwirte unterstützen mit ihren Tankwagen die Übung.
Im Zuge einer Waldbrandübung wird eine Aufforstungsfläche mit 50.000 Litern Wasser gegossen

Sachsenheim/Löchgau. Im Rahmen einer Waldbrandübung hat die Feuerwehr Löchgau am Montagabend für die Forstverwaltung Amtshilfe geleistet. Im Frühjahr gesetzte Buchen wären vertrocknet, wenn die Wehr nicht die einen halben Hektar große Anlage bewässert hätte.

Es liegt schon Jahre zurück, dass die Löchgauer zuletzt im Wald geübt haben. Größtes Problem bei solchen Waldbrandeinsätzen ist die Wasserversorgung. Neben den beiden Tanklöschfahrzeugen der Feuerwehr, die jeweils nur knapp über 2000 Liter fassen können, kamen am Montagabend fünf Löchgauer Landwirte mit ihren Tankwagen zu Hilfe. Ihre von Schleppern gezogenen Tankwagen fassen bis zu 6000 Liter.

Einige sogenannte Vakuumpumpentanks verfügen über Pumpen, die das Wasser über eine große Distanz spritzen können. An der Buchenschonung, die nur wenige Meter vom Kleinsachsenheimer Waldspielplatz entfernt liegt, hatte die Feuerwehr ein Bassin aufgebaut, in das Wasser gefüllt wurde. Die 15 Einsatzkräfte verlegten Schlauchleitungen und verspritzten das Wasser. Zwischengeschaltet war die Pumpe des Löschfahrzeugs.

Kommandant Oliver Siegel hatte die Übung mit etwa einer Stunde Dauer angesetzt. In dieser Zeit wurden rund 50 000 Liter Wasser verspritzt. Für Siegel war es wichtig, zu testen, wie die Wasserversorgung klappt. Das Löschwasser wurde von Hydranten in Löchgau aufgenommen.

Revierförster Bernd Renner war mit dem Wunsch an die Feuerwehr herangetreten, die einen halben Hektar große Aufforstungsfläche zu bewässern. Oliver Siegel kam dem Wunsch gerne nach. Die Übung, so stellte er abschließend fest, sei für alle gut gelaufen.

Die Trockenheit setzt dem Wald immer mehr zu. Im schlimmsten Fall können Bäume der Trockenheit komplett zum Opfer fallen. Besonders sehr junge Bäume sind in den ersten Jahren nach ihrer Keimung oder Pflanzung sehr empfindlich, weil ihre Wurzeln noch nicht in tiefe, feuchtere Regionen reichen. Bleibt es zu lange warm und regnet nicht, vertrocknen sie. Ältere Bäume hingegen überleben die Trockenheit meist vorerst, können dann aber wegen ihres geschwächten Zustandes an Insekten- oder Pilzbefall eingehen.

Lange Trockenheit in Kombination mit Hitze ist eine Voraussetzung für das Entstehen von Waldbränden. Im Landkreis haben einige Kommunen selbst auf Grillplätzen das Feuermachen verboten. „Das sagt einem aber eigentlich schon der gesunde Menschenverstand“, betont Oliver Siegel.