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Filigranes, schlichtes Gebäude

Der Umkleide- und Sanitärbereich soll nach der Saison 2019 saniert werden. Archivfoto: Benjamin Stollenberg
Der Umkleide- und Sanitärbereich soll nach der Saison 2019 saniert werden. Foto: Benjamin Stollenberg
Nach der Saison 2019 soll der Umkleide- und Sanitärbereich im Wellarium saniert werden – Kosten von 1,6 Millionen Euro

Steinheim. Die Bauarbeiten am neuen Personal- und Kioskgebäude im Wellarium sind in vollem Gange. Der Rohbau ist fertig, derzeit werden die Stahlfachwerkträger betoniert. Der Winter habe die Bauarbeiten etwas zurückgeworfen, so Architektin Julia Leibiger in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend. Bis zur Eröffnung am 1. Mai werde es noch eine „knappe Kiste“, aber zumindest außen soll alles fertig sein, kleine Restarbeiten innen könnten auch während des Betriebes noch erfolgen.

Die Planungen für den neuen Sanitär- und Umkleidebereich laufen parallel auf Hochtouren. Die von außen sichtbare Wand an den Fahrradständern soll mit satinierten Glasscheiben unterbrochen werden. Die Grundstruktur im Innern bleibt erhalten, allerdings wird ein neuer Eltern-Familienraum mit Wickeltisch geschaffen, zudem ein behindertengerechter Sanitärraum. Bei den Herren entfällt eine Toilette, da der Platz zu begrenzt war. Die Umkleiden werden komplett neu erstellt, es gibt zwei größere für Familien oder Menschen mit Rollator. Statt zwei werden vier Frisierplätze angeboten. 40 zusätzliche Garderobenschränke werden aufgestellt. „Das war ein Wunsch der Nutzer, da viele Schränke durch Dauermieter belegt sind“, so Leibiger. Auch für mehr Helmfächer wird gesorgt. Die Umkleiden werden wie die bereits vorhandenen direkt an den Becken in Grau und Weiß gestaltet mit Farbakzenten in Blau, Rot und Orange.

Durch eine filigranere Lösung mit Mittelstützen für das Dach, das im Vergleich zum ersten Entwurf schlichter und eleganter wirkt, müssen wegen der Statik im darunterliegenden Technikraum Stahlstützen eingebaut werden.

Größere Probleme gab es wegen des Bodens in den Duschen. Bisher hatte dieser kein Gefälle zu den Abläufen, weshalb es oft Pfützen gab. Wegen der Statik konnte dies nicht mit einem Standardfliesenbelag ausgeglichen werden, sonst hätte der Technikraum komplett umgebaut werden müssen. Deshalb wird nun der bestehende Boden abgeschliffen und neu beschichtet. „Das vorgeschriebene Gefälle von zwei Prozent erreichen wir aber nicht“, so Leibiger. Da es in den Sammelumkleiden und den Duschen zieht, soll eine Decke eingehängt werden, um den Zug zu unterbrechen. Ein Jahr lang soll dies in der Männerumkleide getestet werden. Die Beleuchtung wird durch LEDs ersetzt.

Während die Kosten sich beim Personalgebäude gut entwickeln und in der Kostenschätzung von 1,45 Millionen Euro bleiben, kommt es im Umkleidebereich durch die Änderungen beim Dach, den steigenden Baukosten und der neuen Beleuchtung sowie Blitzschutz zu Mehrkosten. Insgesamt liegt die Schätzung nun bei 1,6 Millionen Euro – inklusive der Planung. Gedanken machen soll sich das Planungsbüro aber noch zu den Fahrradabstellplätzen, die „wirklich noch aus dem vorigen Jahrhundert kommen“, wie der Grünen-Fraktionsvorsitzende Rainer Breimaier betonte. Die endgültige Entscheidung wird mit der Gemeinde Murr im Gemeindeverwaltungsverband getroffen, der das Wellarium betreibt. Die Arbeiten sollen nach der Saison 2019 erfolgen.