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Verkehr
Geplante B.29 bereitet einige Sorgen

Die Landesstraße zwischen Backnang und Mundelsheim soll zur Bundesstraße hochgestuft werden. Somit wäre der Ausbau auf drei Spuren schneller möglich. In Kirchheim wird das kritisch gesehen: Es wird mehr Verkehr im Ort befürchtet. Ein Verkehrsgutachten soll jetzt Klarheit bringen.

Kirchheim. Auf der Landesstraße.1115 zwischen Backnang und der Autobahn. 81 bei Mundelsheim ist immer viel los. Knapp 23.000 Fahrzeuge rollen täglich über die Straße – laut Verkehrsministerium reichen die beiden Fahrstreifen nicht mehr aus. Die für dieses Jahr in Aussicht gestellte Hochstufung zur Bundesstraße. 29 erhöht die Chancen auf einen zügigeren, mindestens dreispurigen Ausbau (unsere Zeitung berichtete). Während das von den Kommunen, die entlang des betroffenen Abschnitts angesiedelt sind, durchaus positiv bewertet wird, herrscht im Westen Skepsis. Wie Kirchheims Bürgermeister Uwe Seibold nun im Gemeinderat sagte, habe man sich schon bei früheren Überlegungen kritisch zum Ausbau geäußert.

Zwar führt die Landesstraße nicht direkt bis nach Kirchheim, aber bis kurz davor: Bei Ottmarsheim knickt sie Richtung Süden, Richtung Hessigheim und Besigheim ab. Allerdings kommen Autofahrer von der Landesstraße bei Ottmarsheim auf direktem Weg – über die Kreisstraße 1625 – nach Kirchheim. Durch die geplante verbesserte Anbindung an die Autobahn-Anschlussstelle Mundelsheim befürchtet Seibold, dass „auch ein Verkehr ,angezogen‘ wird, der auf der L.1115 verbleibt und dann Richtung nördlichen Landkreis Ludwigsburg oder den südlichen Bereichen des Landkreises Heilbronn verbleibt“. Und damit würde die „völlig unzumutbare Situation“ auf der Ortsdurchfahrt Kirchheim, der B.27, weiter verschärft. So steht es in dem Brief, den der Bürgermeister vor wenigen Tagen an Verkehrsminister Winfried Hermann und Staatssekretär Steffen Bilger geschickt hat.

Ein Verkehrsgutachten soll Klarheit bringen, welche Konsequenzen die Kommune zu befürchten hat. Der Gemeinderat sprach sich in seiner jüngsten Sitzung dafür aus, Verkehrsplaner Stefan Wammetsberger vom Büro Köhler+Leutwein mit einer Untersuchung zu beauftragen. So soll geklärt werden, wie viele Fahrzeuge auf der Landesstraße 1115 von Backnang her kommend nicht auf die Autobahn fahren, sondern dem Straßenverlauf folgend in Kirchheim ankommen – und wie sich die Verkehrsströme durch den Ausbau verändern werden. Bei Letzterem sollen auch die vom Land angenommenen Zahlen zugrunde gelegt werden.

Das Büro wird den Verkehr an drei Tagen an sechs Stellen per Handysignalen erfassen. Laut Angebot erfolgt eine automatische Auswertung der Durchgangsverkehrsströme, die für einen der Zähltage auf den werktäglichen Gesamtverkehr hochgerechnet werden. Birgit Riecker (Unabhängige) betonte, dass es wichtig sei, dass die Auswirkungen auf den innerörtlichen Verkehr festgehalten würden.

Von diesen sechs Zählstellen wird allerdings nur eine in Kirchheim sein; die anderen sind unter anderem kurz vor und nach der Autobahn-Anschlussstelle, zwischen Ottmarsheim und Gemmrigheim sowie bei Besigheim. Ob Kirchheim die 4500 Euro alleine zahlen müsse, fragte Gemeinderat Stephan Hennig (Wählergemeinschaft). Man könne doch an die anderen Kommunen herantreten, diese würden ja sicherlich auch auf die Zahlen zurückgreifen. Bürgermeister Seibold sagte, er würde auf die betreffenden Kommune zugehen.