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24-Stunden-Schwimmen
Gute Kilometerleistung im Wasser

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Schwimmmarathon im Hallenbad Bissingen.Foto: Alfred Drossel
Schwimmverein will seine beliebte Breitensportveranstaltung nicht zu einem Wettbewerb für Schwimmprofis machen

bietigheim-bissingen. Beim 24-Stunden-Schwimmen kommt es auf das an, was im Titel der Veranstaltung steht: in 24 Stunden so weit wie möglich zu schwimmen. Die 34. Veranstaltungen des Schwimmvereins Bietigheim-Bissingen (SVB) gleicht großen Schwimmfesten für jedermann, bei denen viele auch nur ein paar Bahnen ziehen, um dabei gewesen zu sein. Die Besten der Welt schaffen Distanzen von rund 100 Kilometern. Im Bissinger Hallenbad haben am Wochenende Jonathan Schirle (18) aus Stimpfbach und Michael Rehe (47) aus Nehe beide 28 500 Meter zurückgelegt und sind Spitze.

Und was es noch nie gab: Die beiden 19-Jährigen Janina Werlein und Alina Haas aus Ellwangen schwammen jeweils 29 550 Meter und waren die Siegerinnen bei der Frauenwertung. Insgesamt haben 512 Teilnehmer 2 358 500 Meter geschwommen. „Das ist eine ordentliche Leistung“, stellt Dirk Staiger vom Veranstalter zufrieden fest. Die meiste Zeit hielten sich über hundert Schwimmerinnen und Schwimmer gleichzeitig im Becken auf und schwammen ihre Längen.

Alle Altersklassen waren vertreten. Aber die 79-jährige Hertha Dolch aus Sachsenheim war die älteste Schwimmerin dabei; sie legte 4300 Meter zurück. Der 74-jährige Michael Tchierschwitz aus Bietigheim-Bissingen schwamm 4000 Meter. Erst fünf Jahre alt sind Tom Schmidt und Lia Reiner aus Bietigheim-Bissingen. Das waren die Jüngsten. Tom schwamm locker 1050 Meter und Lia 200 Meter.

Bei den Nichtschwimmsportgruppen kam die Realschule Bissingen mit 107 Teilnehmern, von denen jeder durchschnittlich 4,5 Kilometer geschwommen ist, mit 480150 Meter auf Platz eins. Es folgte die Gottlieb-Daimler-Realschule Ludwigsburg mit 120 Schwimmern und 410500 Meter. 20 Schüler der Realschule Markgröningen schwammen 108850 Meter. Bei den Schwimmsportgruppen kam die DLRG Ellwangen auf Platz eins.

Jedes Jahr am Wochenende des Volkstrauertages, steht das 24-Stunden-Schwimmen auf dem Programm. Es ist die größte Schwimmveranstaltung der Stadt. Bei dieser beliebten Breitensportveranstaltung für Jedermann geht es nicht darum 24 Stunden zu schwimmen, sondern innerhalb dieser Zeit beliebig lange zu schwimmen. Es soll ja schließlich Spaß machen. Gegen Mitternacht herrscht immer Hochbetrieb. Unterbrechungen waren auch diesmal wieder erlaubt. Die nutzen junge Schwimmer auch aus, indem sie samstags eine größere Strecke schwimmen und dann am Sonntagmorgen den Rest der sich vorgenommenen Strecke absolvieren. „Meist wird es dann doch mehr, weil es einfach Spaß macht“, stellt die zweite Vorsitzende des Schwimmvereins, Dr. Eveline Franke fest. Seit sechs Jahren arbeitet sie in der Organisation mit. 60 Helferinnen und Helfer sind nötig, um die 24 Stunden samt Vorbereitung abzudecken. Diesmal hat Eveline Franke zusätzlich noch 210 neue Bademützen mit Nummern versehen. Das ist notwendig, weil die Zähler am Beckenrand ausschließlich nach den Nummern schauen.

Dank der vielen Stammschwimmer und der teilweise langjährigen Helfer ist die Atmosphäre im Bissinger Hallenbad als sportlich und familiär zu bezeichnen. Der Schwimmverein möchte das Breitensportsystem halten und das Schwimmen nicht zu einen Profiwettbewerb machen. Deshalb sind Freizeitsportler, Kinder und Familien besonders willkommen.

Mit besonderem Eifer sind die Kinder dabei. Sie sind stolz auf ihre Urkunden und Medaillen. „Hier bietet sich nämlich die Gelegenheit, eine Anerkennung zu erhalten ohne Mitglied in einem Verein zu sein. Viele, die zum ersten Mal an einer solchen Veranstaltung teilnehmen, sind über ihre ungeahnten Leistungen überrascht“, stellt Eveline Franke fest.

Gewinnerin Janina Werlein liebt das 24-Stunden Schwimmen. „Endlose Bahnen hin und her zu schwimmen langweilt mich im Training. Jedes Mal nach einem 24-Stunden-Schwimmen bin ich voll motiviert für weitere lange Schwimmeinheiten“, sagt sie und startet gleich wieder im Wasser durch.