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Infrastruktur
In der Internet-Champions-League

Startschuss für schnelles Internet: In der Modellkommune Heimerdingen haben gestern die Arbeiten für ein Hochgeschwindigkeitsnetz begonnen. Foto: Andreas Essig
Startschuss für schnelles Internet: In der Modellkommune Heimerdingen haben gestern die Arbeiten für ein Hochgeschwindigkeitsnetz begonnen. Foto: Andreas Essig
Der Kreis Ludwigsburg ebnet den Weg für flächendeckend schnelles Internet – und fängt damit im kleinen Ditzinger Ortsteil Heimerdingen an.

Ditzingen. Heiter und warm ist die Stimmung am Donnerstagvormittag, als in Heimerdingen der Baggerbiss zum Glasfaserausbau erfolgt. Die Modellkommune feiert einen „Quantensprung“, freut sich über einen „Standortvorteil“ und den Eintritt in die „Champions League der bestversorgten Städte und Gemeinden“ weit und breit. Ein Superlativ jagt den nächsten. Dazu strahlen junge Besucher des Kindergartens Wiesenäcker neben den Werbetafeln der Deutschen Telekom. Schließlich verheißt die Baustelle am Strohgäuring Langersehntes: schnelles Internet für den Ditzinger Teilort bis zu den Häusern.

Der symbolträchtige Schritt für einen der am dichtesten besiedelten Landkreise bundesweit mit mehr als 550.000 Einwohnern und vielen Weltmarktführern führt auch Landrat Rainer Haas zum offiziellen Ausbaustart. Man sei angewiesen auf Mobilität, Infrastruktur und Glasfaser. „Sonst hätten wir einen großen Standortnachteil“, so der Landrat.

Zum Vorteil gereicht dem Kreis Ludwigsburg wohl, dass man gemeinsam mit den Kommunen und der Region etwas schneller als andere Landkreise war. „Wir sind zügig zu Potte gekommen, so dass wir am Anfang dieser Bewegung stehen“, resümierte Haas gestern. „Und wir hoffen, dass der Ausbau schnell voranschreitet. Als Nächstes in Hemmingen“, sagt Haas, fügt aber schnell an: „Es ist eine große Aufgabe, das wird nicht von heute auf morgen gehen.“

Die Offensive in Heimerdingen ist das Ergebnis einer Kooperation der Region Stuttgart und des Zweckverbands Kreis-Breitband Ludwigsburg mit der Telekom (wir berichteten). Im Fokus des Gigabitprojekts steht der partnerschaftliche Ausbau des Glasfasernetzes und des Mobilfunknetzes. Die Telekom sei übrigens dabei, sagt Ditzingens Oberbürgermeister Michael Makurath am Donnerstag, da sie den Wettbewerb gewonnen habe.

An der Baustelle Strohgäuring versammeln sich auch einige Dutzend Interessierte, und damit stellt Heimerdingen – noch ein Superlativ – „die größte Zuschauerschaft bei Spatenstichen in den Landkreisen“, konstatiert Telekom-Sprecherin Sabine Wittlinger. 505 Vorverträge – 500 waren die Voraussetzung – seien abgeschlossen worden. Die Gewerbebetriebe können das neue Internet ab 29. Juli buchen. 1700 Heimerdinger Haushalte will die Telekom insgesamt mit Glasfaser versorgen. Dafür werden 36 Kilometer Glasfaser verlegt, 11 Kilometer Tiefbau betrieben. „Ich freue mich auch weiterhin auf die kommunale Unterstützung“, so Wittlinger und bittet indirekt um Verständnis für Unannehmlichkeiten während der Bautätigkeit. Der Löwenanteil soll bis Jahresende abgeschlossen werden. Hans-Jürgen Bahde, Chef der Gigabit-Region-Stuttgart, ist es, der das Bild von der Champions League bemüht. Dem Landkreis attestiert er, „professioneller und mit mehr Konsens unterwegs“ gewesen zu sein als andere. Beim weiteren Ausbau würden die Kreiskommunen erneut vorne dran sein. „Die Region ist stolz darauf, dass wir jetzt mit den ersten Modellkommunen begonnen haben.“