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Mammutbäume für den Mundelsheimer Wald

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Mammutbäume beim Bauhof im Wertweg. Jetzt sollen auch im Mundelsheimer Wald 50 solcher Nadelbäume gepflanzt werden. Foto: Oliver Bürkle
Im Frühjahr 2018 sollen 50 Exemplare dieser Baumart auf einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern gepflanzt werden

Mundelsheim. Er benötigt ein mildes Klima und ausreichend Wasser. Dann kann der Mammutbaum über 100 Meter hoch und bis zu 1500 Jahre alt werden. Auch in Deutschland gedeihen diese Nadelbäume und werden immer wieder angepflanzt. So auch im Mundelsheimer Forst. Auf einem Gebiet von rund 1000 Quadratmetern sollen dort im kommenden Frühjahr 50 Mammutbäume der Sorte Sequioa sempervirens, die auch Küstenmammutbaum bezeichnet wird, gepflanzt werden. Wegen seiner rotbraunen Rinde wird er auch Redwood genannt. „Auf der Pflanzfläche befindet sich nach dem Auszug der Eschen noch eine lückige Linden- und Buchen-Naturverjüngung“, teilt das Landratsamt Ludwigsburg auf Anfrage unserer Zeitung mit und legt großen Wert auf die Aussage, dass die Mammutbäume „nicht als Ersatzbaumart für die absterbenden Eschen vorgesehen“ seien. Diese sind im Landkreis zum größten Teil vom Eschentriebsterben befallen. Zum Teil sind Bestände auch schon abgestorben oder am Absterben, teilt die Behörde mit. Die Eschen werden, soweit dort keine alternativen Baumarten wie Ahorn und Buche vorhanden sind, durch standortgemäße Baumarten wie die Eiche ersetzt.

Generell würden Mammutbäume – einzeln oder in Gruppen – an besonderen Stellen im Wald wie Wegkreuzungen oder entlang von Waldwegen als ästhetischer Blickfang gepflanzt. Als Standorte kommen laut der Behörde wasser- und nährstoffreiche Flächen infrage. Mammutbäume seien schön, würden schnell wachsen und auch höhere Temperaturen vertragen. Zudem sei das Stammholz für eine „höherwertige Verwendung“ geeignet.

Mammutbäume auf Friedhof

„Ich finde es toll, dass sich die Mitarbeiter des Forstbereichs hinsichtlich der Vielfalt in der Natur Gedanken machen“, freut sich der Mundelsheimer Bürgermeister Holger Haist darüber, dass im Wald Mammutbäume angepflanzt werden sollen. Sie seien nicht die einzigen Bäume aus dem Ausland, die Einzug in die deutschen Wälder halten. Der Verwaltungschef erinnert in diesem Zusammenhang an die Douglasie, die im 19. Jahrhundert aus Nordamerika nach Europa importiert wurde. Schultes Holger Haist ist ein Liebhaber von Bäumen und erzählt im Gespräch mit unserer Zeitung, dass auch auf dem Friedhof zwei Mammutbäume stehen. „Wir wollen dort einen bunten Bestand haben, und Mammutbäume sind optisch ansprechend“, sagt der Bürgermeister. Deutlich größer als die beiden etwa acht Meter hohen Exemplare auf dem Friedhof ist das Mammutbaumpärchen im Wertweg beim Gemeindebauhof.

„Wir haben da in Mundelsheim eine Vorreiterrolle eingenommen“, sagt Haist. So habe die Weinbaugemeinde als erste im Landkreis im großen Stil Mandelbäume im Ort angepflanzt. Durch ihre frühe zartrosa Blüte gelten sie als erste Boten des Frühjahrs. „Dass dieser Baum hier überlebt, ist ein Zeichen für unser mittlerweile überdurchschnittlich mildes Klima.“ An allen Ortseingängen der Gemeinde sowie beim Rathaus stünden Mandelbäume und würden Bürger und Besucher in Naturform begrüßen. Auch Schultes Holger Haist selbst ist immer wieder begeistert vom Anblick dieser asiatischen Bäume, wie er sagt: „Da geht einem das Herz auf.“