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Feuerwehreinsatz
Polizist als Lebensretter

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Aufregung an der Horrheimer Asylunterkunft.Foto: Alfred Drossel
Alkoholisierter Asylbewerber zündet in seinem Zimmer Kleider an – Auch Beamter muss in Klinik

Vaihingen. Der Einsatz eines 32-jährigen Polizeibeamten des Reviers Vaihingen hat einem 38-jährigen irakischen Asylbewerber wohl das Leben gerettet. Der Beamte holte den bewusstlosen Mann aus seinem verrauchten Zimmer im Asylbewerberheim im Horrheimer Froschhäldenweg. Unsere Zeitung hat am Donnerstag kurz berichtet.

Nach Polizeiangaben hatte sich der stark alkoholisierte Iraker in seinem Zimmer eingeschlossen und seine Kleider angezündet. Zuvor soll er bereits dreimal versucht haben, seine Kleidung auf dem Flur zu verbrennen. Mitbewohner des mit 14 Männern belegten Gebäudes hatten dies jedoch verhindern können. Sie alarmierten die Polizei, die noch vor der Feuerwehr eintraf.

Das Gebäude war bei Eintreffen der Polizeistreife schon total verraucht. Von dem in seinem Zimmer eingeschlossenen Iraker sei kein Lebenszeichen mehr vernommen worden, schildert ein Beamter die Situation. Unter den Asylbewerbern, die das verrauchte Gebäude unverletzt verlassen konnten, kam Panik auf.

Um den Iraker zu retten, traten die beiden Polizisten die Tür seines Zimmers ein. Der 32-Jährige holte den bewusstlosen Mann aus dem Zimmer. Die Beamten leisteten bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes Erste Hilfe. Als der Mann durch den Einsatz des Notarztes das Bewusstsein wieder erlangt hatte, wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Polizei besteht keine Lebensgefahr.

Nach der Rettungsaktion musste auch der 32-jährige Polizeibeamte wegen des Verdachts auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Er habe aber nach einer Behandlung seinen Dienst wieder aufnehmen können, sagte ein Polizeisprecher. Seine 26-jährige Kollegin sei nicht verletzt.

Die Vaihinger Wehr, die mit acht Fahrzeugen und 44 Kräften aus Vaihingen-Stadt und Horrheim anrückte, musste nichts löschen. Aber die Räume seien belüftet worden, betont Stadtkommandant Thomas Korz. Da Asylbewerberheime zu den sensiblen Objekten zählten, sei der Einsatz in dieser Form gefahren worden, erklärte Korz.

Im Zimmer des Irakers, das er allein bewohnt, entstand leichter Schaden am Bodenbelag. Das Zimmer ist weiterhin bewohnbar. Die 14 Bewohner des Gebäudes konnten am Abend wieder in ihre Zimmer zurückkehren.

Außer der Feuerwehr war der Rettungsdienst mit zwei Rettungswagen und einem Notarztwagen vor Ort. Die zwei Polizeistreifen wurden durch zwei Streifen des Kriminaldauerdienstes verstärkt. Oberbürgermeister Gerd Maisch äußerte sich vor Ort beruhigt, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Maisch lobte die Einsatzkräfte.