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ALDINGER SCHLEUSE
Sanierung dauert länger als geplant

Blick auf die Aldinger Schleuse: Derzeit wird die auf dem Bild rechts zu sehende Kammer instand gesetzt. Die andere soll verlängert werden.Fotos: Holm Wolschendorf
Blick auf die Aldinger Schleuse: Derzeit wird die auf dem Bild rechts zu sehende Kammer instand gesetzt. Die andere soll verlängert werden. Foto: Holm Wolschendorf
Die neuen Schleusentore sind eingebaut.
Die neuen Schleusentore sind eingebaut.
Metall statt Neckarwasser: Seit drei Jahren wird an der Schleusenkammer gearbeitet.
Metall statt Neckarwasser: Seit drei Jahren wird an der Schleusenkammer gearbeitet.
Die Grundsanierung der linken Kammer der Aldinger Neckarschleuse ist noch voll im Gange. Die rund 13 Millionen Euro teure Baumaßnahme dauert länger als gedacht. Anfang kommenden Jahres soll der Betrieb wieder aufgenommen werden können.

REMSECK. Ein riesiger Kran steht am Ufer. Filigrane Baugerüste sind aufgebaut. Eine Schleusenkammer ist leer. Viele rostige Stahlteile sind darin zu sehen. Wenn alles gut läuft, soll die linke Kammer der Aldinger Schleuse Anfang nächsten Jahres wieder in Betrieb gehen. Derzeit ist sie eine Großbaustelle und wird für knapp 13 Millionen Euro gründlich instand gesetzt.

Nicht alles lief rund

Anfang 2016 wurde mit den Arbeiten an dem etwa 60 Jahre alten Bauwerk begonnen. Nach rund zweieinhalb Jahren wollte man eigentlich fertig sein. Die Planung sei wohl ein bisschen zu optimistisch gewesen, sagt Walter Braun, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Neckar, im Gespräch mit unserer Zeitung. „Auftraggeber und Auftragnehmer haben Erfahrungen für künftige Projekte gesammelt“, umschreibt er vage, dass nicht alles rundlief. Die Aldinger Schleuse sei eine der ersten, die so umfassend saniert wird.

Bis 2050 sollen die Schleusen auf dem Neckar so ausgebaut werden, dass Schiffe mit einer Länge von bis zu 135 Metern sie passieren können. An der Aldinger Schleuse ist die Verlängerung der rechten Schleusenkammer (flussabwärts betrachtet) vorgesehen. In dieser Zeit muss der gesamte Verkehr über die linke Kammer abgewickelt werden. Damit das problemlos funktionieren kann, wird sie derzeit grundsaniert. Die Antriebsteile seien alt gewesen, die Stahl- und Wasserbauteile in die Jahre gekommen, beschreibt Walter Braun den Zustand von vor drei Jahren. „Die Tore haben geklappert und gebrummt. Das hörte und fühlte sich einfach nicht mehr gut an.“ Inzwischen sind die Wände stabilisiert und neue Tore eingebaut worden. Aktuell stehen Betonarbeiten an.

Wann mit der Verlängerung der rechten Schleusenkammer begonnen wird, kann Walter Braun noch nicht genau sagen. Bis zum Jahr 2030 könne es schon noch dauern, schätzt er. So lange werde sie auf „stand by“ gesetzt. Die Schiffe würden in dieser Zeit nur über die sanierte linke Kammer geschleust, die immerhin eine Länge von gut 110 Metern hat.

Verlängerung so schnell wie möglich

Und wie sieht es an den anderen fünf Schleusen im Landkreis Ludwigsburg aus? In Poppenweiler und Marbach werde man nicht nach dem Aldinger Modell verfahren, so Braun. Da dort die Kammern, die nicht verlängert werden sollen, noch in einem besseren Zustand seien als in Aldingen, wolle man so schnell wie möglich mit dem Ausbau beginnen. Spätestens Anfang 2020 sollen die Planungen fertig sein. Ob die Schleusenkammern flussab- oder flussaufwärts verlängert werden oder gar auf beiden Seiten, sei noch nicht entschieden. In Pleidelsheim werde es noch etwas länger dauern. Hier sollen die Ausbaupläne erst Ende des kommenden Jahres präsentiert werden. In Besigheim werde man – wie jetzt in Aldingen – wohl 2020 mit der Instandsetzung einer Kammer beginnen. Die Planungen für den Ausbau der anderen Kammer seien noch „weit zurück“. In Hessigheim ist laut Walter Braun die Sanierung der linken Schleusenkammer bereits abgeschlossen. Wann mit der Verlängerung der rechten Kammer begonnen werden kann, sei unklar. „Hier macht der Baugrund noch Probleme. Es gibt Dolinenbildungen mit Hohlräumen.“