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Festival Electrique Baroque
Techno zwischen alten Mauern

Auf dem Weg zurück zur Normalität: Das Electrique Baroque – hier im Jahr 2019 – wird mit knapp 5000 statt über 7000 Zuschauern stattfinden, wenn es die Lage erlaubt. Foto: Ramona Theiss
Auf dem Weg zurück zur Normalität: Das Electrique Baroque – hier im Jahr 2019 – wird mit knapp 5000 statt über 7000 Zuschauern stattfinden, wenn es die Lage erlaubt. Foto: Ramona Theiss
Der DJ Marco Carola auf der Bühne.
Der DJ Marco Carola auf der Bühne.
Beim „Electrique Baroque“ verwandeln Tausende Fans von Elektromusik den Schlosshof wieder in eine riesige Tanzfläche. Zum ersten Mal haben die Veranstalter aber auch mit Widrigkeiten zu kämpfen.

Ludwigsburg. Harte Bässe wummern über den Schlosshof. Märchenfiguren auf Stelzen schreiten durch die Menge. Und nach Einbruch der Dunkelheit verwandeln sich die Schlossfassaden in eine Leinwand für eine fantastische Lichtershow: Zum vierten Mal präsentierte sich am Samstag das elfstündige Technofestival „Electrique Baroque“ im Schlosshof. Seit dem Auftakt 2016 macht die Veranstaltung das Schloss einen Tag im Jahr zum Mittelpunkt der deutschen Techno-Szene. Hinzu kommen jede Menge Showeinlagen mit Licht und fantastischen Figuren, die auf der Bühne tanzen oder durchs Publikum wandeln.

Neben Format: B, Booka Shade, Seitter² und dem Lokalmatador Marius Lehnert, die die ersten fünf Stunden auf der Bühne standen, sorgte am Samstag vor allem Ellen Allien für reichlich Euphorie auf der Tanzfläche. Viele Besucher wunderten sich darüber, dass sie bereits von 17 bis 19..Uhr an der Reihe war und nicht erst ganz zum Schluss – als Höhepunkt.

Ihr folgte Marco Carola, der diese Saison für Furore auf der Partyinsel Ibiza gesorgt hat. Sein Auftritt führte in Ludwigsburg jedenfalls dazu, dass gleich zwei Mal die Technik ausfiel und mehrminütige Pausen entstanden – was bei dieser Art von Musik, die mit Spannung und Zuspitzung arbeitet, natürlich nicht gut ankommt.

Leider verlief der Auftritt von Dubfire, dem den Rest des Abends – von 21 bis 23..Uhr – die Bühne im Schlosshof gehörte, etwas unspektakulär. Als er an der Reihe war, setzte ein unangenehmer Nieselregen ein und es kühlte erheblich ab. So hatte das „Electrique Baroque“ dieses Jahr tatsächlich zum ersten Mal mit dem Wetter zu kämpfen – in den Jahren zuvor war es immer eher heiß gewesen. Doch auch die kühleren Temperaturen hielten viele Besucher nicht davon ab, jede Menge nackte Haut, Tattoos in allen Formen und Farben, aber auch Bierbäuche sowie die eine oder andere Speckrolle, zu zeigen.

Problematisch war leider die Situation an den Dixitoiletten. Dort musste man wieder ewig warten, geruchstechnisch war diese Wartezeit kaum zu ertragen. Für den Innenhof eines Schlosses sicher ein unwürdiger Umstand.

Alles in allem bleibt das von der Ludwigsburger Agentur „Sonar Marketing“ organisierte „Electrique Baroque“ eine einmalige Bereicherung der Ludwigsburger Kulturlandschaft. Solch ein Festival ist in Deutschland absolut einmalig.

Info: Am 5. September 2020 findet das fünfte „Electrique Baroque“ im Schlosshof statt.