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Bottwartal-Marathon
Überraschungssieger aus Eritrea

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Efrem Tadese aus Eritrea trug sich in Steinheim in die Siegerliste ein. Foto: Baumann
Efrem Tadese gewinnt vor Jonathan Löw – Diane Fügel bei den Frauen vorn – Hochstimmung rund um Steppi

Steinheim. Ein aus Eritrea stammender Flüchtling war der Triumphator beim 14. Bottwartal-Marathon. Nach 2:40:46,8 Stunden lief Efrem Tadese über den roten Teppich beim Steppi-Kreisel ins Ziel und wurde lautstark gefeiert. Der 28-Jährige startet für Therapie Reha Bottwartal, dessen Chef Jürgen Siegele selbst vom Sieg seines Schützlings überrascht wurde.

Schon nach zehn Kilometern hatte sich Tadese mit seinem Landsmann Luel Gebrengus (TSG Schwäbisch Hall) ein gutes Stück abgesetzt. Der spätere Zweite Jonathan Löw (Therapie Reha Bottwartal) schilderte im Ziel den Rennverlauf so: „Ich lief immer 100 bis 150 Meter hinter den beiden. Bei Kilometer 30 etwa bin ich an ihnen vorbeigegangen, aber bei Kilometer 36, 37 wurde es richtig hart. Da haben die Oberschenkel zugemacht.“

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Tadese konterte und setzte sich wieder an die Spitze. Löw sicherte sich mit 20 Sekunden Rückstand den zweiten Platz (2:41:06,8). Gebrengus wurde in 2:43:01,3 Dritter. Eine Vertreterin der Klasse W40 entpuppte sich als konditionsstärkste Frau. Diane Fügel (Ludwigshafen) schüttelte in 3:17:33,0 alle Konkurrentinnen ab.

Sportler verteilen gute Noten

Das Traumwetter im Oktober sorgte bei Sportlern und Zuschauern für Hochstimmung. „Seit ich vor vier Jahren die Verantwortung übernommen habe, klappt das“, warf Organisationsleiter Gerhard Petermann lachend einen Blick zum strahlend blauen Himmel. Zum dritten Mal bauten er und seine Helfer Start und Ziel am Verkehrskreisel beim Steppenelefanten auf. Diese Lösung hat sich voll bewährt. Das Event im Bottwartal steht in der Langstreckenszene längst hoch im Kurs. Bei einer Umfrage des Online-Laufmagazins Marathon4you.de, bei der insgesamt 13 601 Läuferinnen und Läufer ihre Stimme abgaben, wurde der Bottwartal-Marathon im vergangenen Jahr zum dritten Mal hintereinander zur Nummer 1 in Baden-Württemberg gewählt – vor Karlsruhe, Ulm und Heilbronn. Landschaft, Organisation, Service, Streckenangebot und Stimmung überzeugen. „Der Hattrick ist die Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, wertete Petermann das Votum. In Deutschland liegen die Bottwartäler auf einem tollen achten Platz.

„Es ist einfach idyllisch“, schwärmte Halbmarathongewinner Jannik Ernst (SG Stern Stuttgart). „Die Zuschauer haben uns richtig gepuscht.“ Der Dritte der deutschen Marathonmeisterschaft des Jahres 2016 distanzierte in 1:09:24,6 Stunden Daniel Noll (Marbach/1:11:08,0) deutlich. Platz 3 ging an Yassin Osman (LAZ Ludwigsburg/1:12:22,9). Bei den Frauen verteidigte Isabel Leibfried (Therapie Reha Bottwartal/1:20:03,8) ihren im Vorjahr errungenen Spitzenplatz. Dahinter folgten Alexandra Olpp (TC Backnang/1:28:21,9) und Rahel Hartung (SSV Ulm/1:30:19,0).

Achim Seiter turnt mit dem Mikrofon

Im Zielbereich turnte in bewährter Weise Moderator Achim Seiter mit dem Mikrofon über den roten Teppich. Ein besonderes Hallo ließ er den Dreiviertel-Marathonis zukommen. Die beste Zeit erzielte Volker Bender vom team racesolution mit 2:09:04,5. Steffen Holzer (BSG Festo) lief auf Rang 2 (2:10:28,8). Mit einem sehr knappen Abstand wurde das Frauenrennen entschieden. Christine Sigg-Sohn (SÜWAG/2:17:30,4) musste hart kämpfen, um Bettina Englisch (Therapie Reha Bottwartal/2:17:46,0) in Schach zu halten.

Insgesamt kamen 4600 Einzelläufer und 300 Staffelläufer ins Ziel.

Info: Die Ergebnisse aller Altersklassen und Läufe sind unter www.bottwartal-marathon.de zu finden.