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„Stundenlange Gespräche darüber“

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Gartenidylle in der Landhausstraße bieten Hildegard und Stefan Hüther ihren Bienen

Ludwigsburg. „Zuerst hat er sich nicht getraut“, sagt Hildegard Hüther über ihren Mann. Aber angetan war er durchaus, als sich das befreundete Paar Klaus und Ruth Miekley Bienen zulegte. Das war vor fünf Jahren. Hüthers informierten sich über Bienen und nahmen an Vorträgen im Naturinfozentrum Casa Mellifera teil. „Wenn du nicht anfängst, dann mach ich es“, sagte schließlich Hildegard Hüther zu ihrem Mann vor drei Jahren und belegte einen Imkerkurs. Dr. Stefan Hüther zog schnell nach. Gemeinsam zu imkern sei besser, finden die beiden, vor allem für den Austausch.

Die Landhausstraße zählt zu der Innenstadt, dabei ist sie mit ihren Einfamilienhäusern und schönen Hintergärten sehr idyllisch. Seit über 40 Jahren wohnen Hüthers hier. Im Garten stehen drei Bienenvölker. In der Umgebung finden die Tierchen viel zum Naschen. Stefan Hüther beginnt aufzuzählen: Haselnussblüten, Kirsche in vielen Nachbargärten sowie Äpfelbäume und Löwenzahn. „Krokusse mögen sie auch gerne“, fügt seine Frau hinzu. Durch das Beobachten des Treibens hat sie einiges über Pflanzen gelernt, erzählt die 66-Jährige. Nach den ersten Jahren Imkererfahrung bezeichnen sich die Hüthers aber noch immer als Anfänger. „Das bleiben wir auch.“

Besonders am Anfang seien ein paar Fehler passiert, wie das Paar lachend zugibt. So wollte im vergangenen Jahr ein Volk schwärmen, also abhauen. Das kann passieren, wenn das Volk beispielsweise eine neue Behausung sucht. Stefan Hüther hatte beim Blick aus dem Fenster die große Schwarmwolke entdeckt. „Ich bin erschrocken und habe sofort nach meiner Frau gerufen.“ Schließlich ließen sich die Bienen auf einem Baum nieder. Mit Eimer und Kehrwisch ausgerüstet konnte das Paar sie wieder einfangen. Das sei leicht, erklären sie, da die Bienen sich vollfressen würden, bevor sie schwärmen. Allerdings brachen sie wieder aus. In voller Imker-Montur gingen Hüthers zum Nachbarn und holten sie erneut.

Viel Honigertrag gibt es bislang nicht, aber das spielt auch keine Rolle. „Wir machen das nicht wegen des Honigs, sondern einfach zum Spaß.“ Das Beobachten der Bienen bereitet den beiden Freude. So schauen sie, welche Pollen an den Füßchen sind und tauschen sich mit anderen Imkern beim Stammtisch aus. „Man kann sich stundenlang darüber unterhalten“, sagt der 73-Jährige. Ihre Freude konnten sie auch an die nächste Generation weitergeben – ihre 35-jährige Tochter macht gerade einen Imkerkurs.