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20000 Euro für „Herberge“ am Ende des Lebensweges

Auf reges Besucherinteresse stieß die neue Einrichtung bei ihrer Eröffnung. Archivfoto: Alfred Drossel
Auf reges Besucherinteresse stieß die neue Einrichtung bei ihrer Eröffnung. Foto: Alfred Drossel
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Auch die Kreissparkassen-Stiftung beteiligt sich mit einer großen Summe an dem neuen Hospiz für den Landkreis, das unlängst in Bietigheim eröffnet wurde. Es ist nicht die erste Spende für die Einrichtung.

Bietigheim-Bissingen. 19 ambulante Hospiz- und Sitzwachengruppen, eine Palliativstation am Klinikum und das SAPV-Team der spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung, aber nur ein stationäres Hospiz im ganzen Landkreis. Die Aufzählung von Landrat Dietmar Allgaier macht deutlich, wie recht klein das Angebot doch ist – und wie nötig eine Ausweitung. Die gab es dieser Tage mit der Einweihung des neuen Hospizes im Haus Lindenhain in Bietigheim, das nun Platz für zwölf Patienten bietet, bislang gab es nur sieben.

Finanzielle Unterstützung für die Einrichtung gab es unter anderem vom Kreis, nachdem der Kreistag einen Zuschuss über 100000 Euro genehmigt hatte. Auch die Kreissparkassen-Stiftung hat den Um- und Neubau mit 20000 Euro gefördert, wie die Organisation nun mitteilt.

Denn ohne Spenden geht es nicht, das hatte der Landrat bei der offiziellen Einweihung Anfang Mai gesagt. Spenden schaffen die Basis für die dauerhafte Arbeit von Hospizen. Es braucht, so Allgaier, „viele helfende Hände und Unterstützer“. „,Helfende Hände‘ haben ganz sicher auch die Kreissparkasse Ludwigsburg und ihre Stiftungen“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Heinz-Werner Schulte, der zu den Gästen bei der Einweihung zählte. Gemeinnütziges Engagement gehöre zum Wesenskern der Kreissparkasse. „Unser Anliegen war und ist es schon immer, mit unseren Förderungen einen Beitrag dazu zu leisten, den Menschen im Landkreis zu helfen, und das auf ganz unterschiedlichen Gebieten“, wird Schulte in einer Mitteilung zitiert.

Die 20000 Euro waren nicht die erste Förderung für das Hospiz in Bietigheim. Seit Bestehen des Vorgänger-Hauses in der Gartenstraße im Wohngebiet Buch hat die Kreissparkasse den Trägerverein Stiftung Hospiz in Bietigheim-Bissingen nach eigenen Angaben mit rund 90000 Euro unterstützt.

Viele Kräfte für einen würdigen Abschied

Im Haus Lindenhain, den Allgaier – er ist auch für die Kreissparkasse Ludwigsburg als Verwaltungsrats- und Stiftungsvorsitzender tätig – als „schönen und würdigen Ort“ beschrieben hatte, gehe es nicht darum, „Lebenszeit um jeden Preis zu verlängern, sondern die Lebensqualität, also Wünsche, Ziele und das Befinden der Patienten, in den Vordergrund zu stellen“. Und das unter Mithilfe von haupt- und ehrenamtlichen Helfern an einem Ort, den man als eine Art „Herberge“, so die wörtliche Übersetzung des Begriffes „Hospiz“ aus dem Lateinischen, am Ende des Lebensweges verstehen darf.

17 Monate lang wurde das MS-Wohnheim Lindenhain am Rand der Bietigheimer Innenstadt um-, an- und neu gebaut. Neben einem gemeinsamen Wohnzimmer und Büros gibt es nun im neuen Hospiz auch ein Trauercafé und einen Gruppenraum. Herzstück sind die zwölf barrierefreien Einzelzimmer, die meisten davon mit eigener Terrasse oder Balkon, ebenso Zimmer mit kleiner Küche für Angehörige. 30 hauptamtliche Fachkräfte und 50 Ehrenamtliche sind in der Einrichtung tätig. Das neue Gebäude hat zusammen mit dem Grundstück rund sechs Millionen Euro gekostet. Ein Großteil davon wurde durch Spenden und Zustiftungen finanziert.