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Verkehr
Vier Trassen durch Oßweil und die Oststadt

Vier Trassen durch O
Demnächst erwartet die Stadt ein Gutachten, das klären soll, wie die BRT-Schnellbusse am sinnvollsten vom Bahnhof nach Neckargröningen fahren

Ein großes Thema bei der sogenannten Doppelstrategie der Verwaltung, mit der Stadtbahn und BRT (Bus Rapid Transit, eine Art Schnellbus) gleichberechtigt untersucht werden, ist die Trassenführung durch den Osten der Stadt. Dafür bieten sich verschiedene Routen an, die momentan von einem Gutachter auf ihre Vor- und Nachteile untersucht werden.

 

Wie Baubürgermeister Michael Ilk und der Verkehrsplaner Sascha Behnsen gegenüber unserer Zeitung erklären, erwartet die Verwaltung demnächst das Ergebnis dieser Untersuchung. Die Stadt wird die Erkenntnisse dann in eine Vorlage einarbeiten, die den Stadträten im Bauausschuss zur Diskussion und zur Entscheidung vorgelegt wird.

 

Doch was sind die entscheidenden Größen zur Einordnung der unterschiedlichen Trassen? „Zum einen ist das die Beschleunigung“, erklärt Sascha Behnsen. Nicht überall könnte für den BRT eine eigene Spur gebaut werden. In der Oßweiler Ortsmitte geht das auf keinen Fall. Auch in der Friedrichstraße, durch die täglich Tausende Autos und Lkw fahren, wäre das wohl schwierig – aber machbar. „Es muss schon auch wehtun. Wir wollen schon eine gewisse Zwangslage für Autos schaffen“, sagt Baubürgermeister Ilk.

 

Eine eigene Spur sei aber gar nicht immer zwingend notwendig, erklären Ilk und Behnsen. Durch moderne Verkehrsrechner könnte der Bus auch bevorrechtigt durch die Stadt fahren. Das heißt: Vor ihm schalten die Ampeln immer auf Grün und sorgen damit im Idealfall dafür, dass aufgestauter Verkehr abfließt und so eine zügige Fahrt möglich wird.

 

Eine weitere Frage ist, wer vom BRT erreicht werden soll. Da bieten sich natürlich die Routen direkt durch Oßweil und die Wohngebiete der Oststadt an, wo Tausende Menschen leben. Und eine Trasse, die durch die Innenstadt führt. Denn die ist neben dem Bahnhof für die Fahrgäste das wichtigste Ziel.

 

Hier ein Überblick über die Routen und ihre Vor- und Nachteile:

 

Trasse 1: Sie führt vom Bahnhof über die Myliusstraße, den Arsenalplatz, die Wilhelm- und die Schorndorfer Straße durch den alten Ortskern von Oßweil. Der Vorteil: Die Innenstadt und etliche Wohngebiete in Oßweil sind angeschlossen. Der Nachteil: In Oßweil wird der BRT aufgrund der Straßenführung nur langsam vorankommen. Eine eigene Spur ist dort nicht möglich.

 

Trasse 2: Diese Teilvariante führt von der Schorndorfer- über die Oststraße durch das geplante Wohngebiet an der Fuchshofstraße und dann durch ein Teilstück der Waiblinger Straße sowie die Kornwestheimer- und die Fellbacher Straße Richtung Neckargröningen. Die Vorteile: Das neue Wohngebiet wäre angeschlossen. Die Kornwestheimer- und die Fellbacher Straße sind zudem sehr breit, hier würde der Bus zügig durchkommen. Die Nachteile: In der Fuchshofstraße geht es heute schon sehr eng zu. Außerdem müsste dafür ein weiteres großes Teilstück der Waiblinger Straße gebaut werden. Die Verwaltung ist auch unsicher, ob auf diesem Weg genügend Fahrgäste aus den Oßweiler Wohngebieten erreicht werden.

 

Trasse 3: Diese Variante führt vom Bahnhof durch die Leonberger und die Hindenburgstraße und könnte an deren Ende entweder auf die Kornwestheimer Straße in Oßweil oder auf die Friedrichstraße münden. Der Vorteil: In der Oststadt und in Oßweil könnten viele Wohngebiete erreicht werden. Der Nachteil: Die Innenstadt wäre auf dieser Trasse nicht mit angeschlossen.

 

Trasse 4: Diese Trasse führt vom Bahnhof einmal komplett durch die Friedrichstraße nach Neckargröningen. Der Vorteil: Wenn der Bus eine eigene Spur bekommt, wäre er wohl sehr schnell unterwegs. Die Nachteile: An der Strecke liegt vergleichsweise wenig Wohnbebauung. Die Innenstadt wird nicht angefahren.