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Adventszeit ohne Weihnachtsmärkte

Foto: stockphoto-graf - stock.adobe.com
Die Entscheidung ist den Verantwortlichen nicht leicht gefallen, die Infektionslage lässt jedoch keine andere Wahl: Sowohl in Besigheim als auch in Bönnigheim findet dieses Jahr kein Weihnachtsmarkt statt.

Besigheim/Bönnigheim. Für viele gehört es in der Adventszeit dazu, mit Familie oder Freunden über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, Glühwein zu trinken und an einer der vielen Buden kleine Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Doch in diesem Jahr stehen die Zeichen schlecht für solch ein geselliges Beisammensein; die Coronapandemie samt der damit einhergehenden Verordnungen lässt es nicht zu. „Wir haben oft und lange miteinander gesprochen und sind zu dem Ergebnis gekommen, den Weihnachtsmarkt nicht stattfinden zu lassen“, sagte Besigheims Bürgermeister Steffen Bühler nun im Gemeinderat. Sein Dank ging an Heinz Streicher, der Vorsitzende des BdS habe sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt.

Leicht gefallen ist Streicher die Absage nicht – gerade auch aus persönlicher Sicht: „Der Weihnachtsmarkt ist mein Steckenpferd.“ Bereits zu Zeiten als sein Vater Emil Vorsitzender des Bundes der Selbstständigen gewesen war, war er am Weihnachtsmarkt beteiligt. In diesem Jahr hätte die 48. Auflage in der Besigheimer Altstadt stattgefunden. Aber auch aus Sicht des BdS sei die diesjährige Unterbrechung nicht ganz einfach. Zwar hätten die meisten Mitglieder Verständnis, dass die Gesundheit aller Vorrang habe, doch es gebe eben auch Mitglieder, die speziell wegen des Weihnachtsmarkts dem örtlichen BdS beigetreten seien: „Sie sind auf solche Märkte angewiesen“, betonte Streicher gegenüber unserer Zeitung. Für Vereine ist die zweitägige Veranstaltung ebenfalls eine gute Gelegenheit, um Geld in die Vereinskasse zu bringen – auch diese hofften nach einem Jahr der Absagen von Festen und Märkten auf Einnahmen.

Die Verantwortlichen haben intensiv überlegt, welche Möglichkeiten es gibt, um den Weihnachtsmarkt stattfinden zu lassen. Aber: „Die Abstands- und Hygieneregeln sind kaum umsetzbar“, kommt Streicher auf die engen Altstadtgassen zu sprechen. Man habe diverse Varianten besprochen, etwa die Hauptstraße mit einem Einbahnsystem auszuschildern. Aber auch das wurde verworfen. „Der Markt könnte nicht in der gewohnten und uns lieb gewonnenen Weise stattfinden“, sagte Bürgermeister Bühler.

Auch in Bönnigheim hatte sich die Interessengemeinschaft der Selbstständigen (IGS) Gedanken gemacht, wie trotz Corona ein Weihnachtsmarkt stattfinden kann. „Es gibt so viele Bedingungen und Auflagen, die man als Zwei-Tages-Markt gar nicht erfüllen kann“, erklärte Jochen Richter von der IGS auf Nachfrage unserer Zeitung. Es sei ein sehr schwieriges Thema. „Wir hätten sehr gerne den Weihnachtsmarkt durchgeführt. Er ist ja auch für Unternehmen eine sehr schöne Möglichkeit, sich zu präsentieren.“ Nicht zu vergessen die Gastronomie, die am Weihnachtsmarktwochenende alljährlich gefordert und gefragt ist. Richter: „Wir sind echt nicht begeistert, dass wir absagen müssen.“ Die Ludwigsburger Absage der Weihnachtsmeile bedauert er ebenfalls: „Das ist sehr, sehr schade. Die hatten sich bisher auch viel Mühe gemacht.“

Es wurde in Bönnigheim auch überlegt, ob es irgendwie möglich wäre, kurzfristig zu entscheiden, ob die Veranstaltung doch noch stattfinden könnte – „aber bei den aktuellen Zahlen ...“