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Alle Berufsschulen am Glasfasernetz

Schnelles Glasfaser soll in Winzerhausen in eineinhalb Jahren verfügbar sein. Archivfoto: Sina Schuldt/dpa
Schnelles Glasfaser soll in Winzerhausen in eineinhalb Jahren verfügbar sein. Foto: Sina Schuldt/dpa
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Der Ausbau des schnellen Internets im Kreis Ludwigsburg kommt voran. Mittlerweile sind rund 50000 Haushalte an das Glasfasernetz angeschlossen.

Kreis Ludwigsburg. Bis zum Jahr 2030 sollen 90 Prozent aller Haushalte im Landkreis und auch in der Region einen gigabitfähigen, glasfaserbasierten Internetanschluss haben. Dies ist das Ziel, das sich die Gigabitregion und damit auch der Landkreis als einer der Partner des Verbundes gesetzt haben. Und schon fünf Jahre früher sollen alle Unternehmen die Möglichkeit auf einen schnellen Internetanschluss erhalten. „Wir haben einen großen Schritt nach vorne gemacht“, bilanzierte Victor Kostic unlängst vor den Kreisräten. „Das Jahr 2020 war besonders erfolgreich“, so der Geschäftsführer des Zweckverbands Kreisbreitband. Im Mai 2019 hatten die fünf Landkreise und die Stadt Stuttgart mit der Telekom vereinbart, gemeinsam den Netzausbau voranzutreiben. Den ersten Spatenstich im Landkreis war im Juli 2019 in Ditzingen-Heimerdingen erfolgt. Danach ist einiges passiert, wie Kostic feststellt. Insgesamt wurden 176 Kilometer Glasfaser im vergangenen Jahr verlegt. So wurden acht Gewerbegebiete ans Netz angeschlossen. In diesem Jahr stehen 16 Gewerbegebiete auf der To-do-Liste. Unter anderem fünf Ausbauvorhaben in Ludwigsburg, drei in Freiberg, aber auch in Möglingen und Steinheim.

Auch der Anschluss der Privathaushalte kommt voran. Im vergangenen Jahr waren es rund 18000, die mit 1000 MBit unterwegs sein konnten. In diesem Jahr sollen mit Markgröningen-Unterriexingen (1200) und Vaihingen-Horrheim (1500) sowie Gerlingen (3300) noch einmal 6000 hinzukommen. Der Landkreis verzeichnet mit gut drei Prozent den höchsten Zuwachs in der gesamten Region Stuttgart. Für alle geplanten Gebiete hat die Telekom, die die Leitungen verlegt, schon grünes Licht gegeben.

Besonders wichtig ist in Coronazeiten mit Homeschooling die Versorgung der Schulen mit schnellem Internet. Zumindest die Berufsschulen, die vom Landkreis getragen werden, sind schon seit Ende des vergangenen Jahres an das Glasfasernetz angeschlossen und können dies auch im Fernunterricht nutzen. Für die übrigen Schulen wurden Förderanträge gestellt, um sie spätestens bis 2023 mit schnellem Internet zu versorgen, Es geht hierbei um ein Fördervolumen von 6,3 Millionen Euro. Bis August dieses Jahres sollen die Aufträge erteilt werden. Insgesamt handelt es sich dabei um 64 Schulen. Allerdings sind nicht alle Schulen im Landkreis förderfähig. Das hängt von den Klassengrößen und auch von den Anschlüssen ab, die schon vorhanden sind. Auch in der Stadt Bietigheim-Bissingen, die bislang noch nicht dem Zweckverband beigtreten ist, will man mit den Stadtwerken, und der Telekom gemeinsame Lösungen finden, um die Schulen an das Breitbandnetz anzuschließen. Ziel der Verhandlungen ist, die vorhandene Leitungstrassen beiden Nutzern zu angemessenen Bedingungen zugänglich zu machen, wie es aus dem Rathaus heißt. Die Verhandlungen mit der Telekom seien noch nicht zum Abschluss gelangt, die Gespräche liefen weiter.

Zwecksverbands-Geschäftsführer Kostic, hofft, dass es in Zukunft für mehr Gebiete eine Bundesförderung geben wird. Denn ab dem Sommer soll der Breitbandausbau auch in Haushalten gefördert werden, die unter 100 Mbit liegen. Allerdings zählen dazu nicht die schon bestehenden Kabelanschlüsse – „ein Wermutstropfen“, wie Kostic findet.