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Anschwitzen für eine lange Saison

Fußball-Oberligisten SGV Freiberg und der FSV 08 Bissingen starten die Vorbereitung auf eine Spielzeit mit 40 Ligaspielen

Ludwigsburg. Die Fußball-Oberligisten SGV Freiberg und der FSV 08 Bissingen sind nach monatelanger Coronapause in die Vorbereitung zur neuen Saison gestartet. Diese soll bereits in einem Monat mit der ersten Runde des WFV-Pokals beginnen. Ab dem 22. August rollt der Ball auch wieder in der Oberliga. Nachdem dort über einen veränderten Modus nachgedacht wurde, steht seit Dienstag fest: Die Vereine treffen wie gewohnt in Hin- und Rückspielen aufeinander, stehen aber vor einem echten Mammutprogramm mit insgesamt 40 Saisonspielen.

In der vergangenen Woche hatte der Württembergische Fußballverband (WFV) ein Meinungsbild der Oberliga-Teams eingeholt, wie die kommende Saison gespielt werden soll. Als Alternative zum gewohnten Modus stand eine verkürzte Runde mit Play-offs zur Debatte. In dieser wäre die Liga nach 20 Saisonspielen in zwei Gruppen aufgeteilt worden. Im Modus jeder gegen jeden in den jeweiligen Gruppen hätten die ersten zehn den Meister und Zweitplatzierten ausgespielt, die anderen elf Teams hätten die Absteiger ermittelt. „Das hätte auch charmante Ecken gehabt“, gab Freibergs Sportdirektor Christian Werner zu, sprach sich aber für die gewohnte Variante aus: „Das ist die einzig faire Möglichkeit.“ Nur so würden alle Teams je einmal zuhause und einmal auswärts auf jeden Konkurrenten treffen.

So war auch die Mehrheit der Oberligisten Werners Meinung, wie der WFV am Dienstagnachmittag auf Anfrage bestätigte. Auch deshalb sei die Entscheidung laut WFV für die Saison mit 20 Hin- und Rückspielen gefallen.

Unabhängig davon startete 08 Bissingen am Montag ins Mannschaftstraining. Dank der Lockerungen der Corona-Auflagen durften nun wieder bis zu 20 Spieler gleichzeitig am Training teilnehmen. „Wir haben zuvor in Kleingruppen trainiert, Trainingspläne an die Spieler gegeben und letzte Woche ein freiwilliges Training gemacht. Man hat gesehen, dass die Jungs was getan haben“, sagte Bissingens Coach Alfonso Garcia über sein eifriges Team. Nun zeigte er sich glücklich, dass in dieser Woche langsam wieder Normalität einkehrte. „Auf dem Platz stehen, Spaß haben mit den Jungs und abends wieder aus dem Haus kommen“, freute der 50-Jährige über den Trainingsauftakt.

Knapp sieben Wochen hat er Zeit, sein Team auf das erste Punktspiel vorzubereiten. „Das ist okay“, sagte er, auch wenn er gerne eine Woche länger dafür gehabt hätte. Unabhängig von der Vorbereitung kündigte er aber wegen der nach der Coronakrise aufgestockten Oberliga an: „40 Spiele in der Saison – das wird schon heftig.“

Wie fit die Spieler von SGV-Trainer Milorad Pilipovic indes sind, sollte sich erst am Dienstag zeigen. Mit einem Fitnesstest startete er in die Vorbereitung. Vor gut zwei Wochen erhielten die Spieler individuelle Trainingspläne, ehe nun offiziell die Vorbereitung auf die kommende Saison begann. „Der eine hat mehr, der andere hat weniger gemacht“, kündigte Pilipovic bereits vor dem Training an. „Die Spieler haben vier Monate keinen Ball gesehen“, so der Trainer. Auch er erwartet „ein straffes Programm mit sehr vielen englischen Wochen“. Das stimmte ihn jedoch keineswegs weniger zuversichtlich. „Es ist vielleicht ein Vorteil, dass wir eine etwas erfahrenere Mannschaft haben. Wir haben bei den Verpflichtungen der Spieler viel Wert auf mentale Stärke und Charakterstärke gelegt“, sagte Pilipovic und hob besonders gestandene Spieler wie Dominik Salz, David Müller, Sven Burkhardt oder Königstransfer Marco Grüttner hervor.

Noch komplizierter als bei den beiden Oberligisten sah die Planung für Trainer Thomas Herbst und den Landesligisten FV Löchgau aus. Der FVL muss am 1. August im Viertelfinale des WFV-Pokals der Saison 2019/20 ran, der zu Beginn der Saison 2020/21 zu Ende gespielt werden soll. Die Vorbereitung legte Herbst allerdings nicht auf das attraktive Pokal-Auswärtsspiel beim Ligakonkurrenten TSV Pfedelbach aus. „Wegen der Anzahl der Ligaspieler wird es kaum Pausen geben. Deshalb war es wichtig, nicht durchzutrainieren, sondern durchzuschnaufen“, so Herbst.

Nachdem seine Spieler zu Beginn der Coronazeit individuelle Trainingspläne hatten, folgte Training in Kleingruppen. Erst vor drei Wochen schickte er sein Team in eine kurze Sommerpause, die am Samstag mit dem Trainingsauftakt zur neuen Saison endet. „Im Nachhinein bin ich glücklich darüber, dass wir so lange so intensiv und gut trainiert haben – besonders wenn man sieht, wie es Schlag auf Schlag losgeht“, sagte Herbst.