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Brandschutz
Auf Nummer sicher mit dem richtigen Rauchwarnmelder

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Das Anbringen eines Rauchmelders ist für die Profis eines Fachbetriebes kein großer Aufwand.Foto: ELEKTRO+/Hager
Im Herbst beginnt wieder die Kerzen- und Kamin-Zeit, in der offenes Feuer für ein erhöhtes Brandrisiko sorgt. Innerhalb von Sekunden können sich kleine Flammen zu einem lebensgefährlichen Wohnungsbrand ausbreiten. In Baden-Württemberg sind Rauchwarnmelder daher Pflicht.

Ludwigsburg. Ohne ein Warnsignal ersticken viele Brandopfer vor allem im Schlaf aufgrund der gefährlichen Rauchgas-Entwicklung. „Wir empfehlen die Installation eines Rauchwarnmelders in jedem Raum, damit ein lückenloser Schutz garantiert werden kann“, sagt Hartmut Zander von der Initiative ELEKTRO+.

Die Bandbreite der auf dem Markt befindlichen Modelle ist groß. Ohne Bohr- und Schraubarbeiten kommt aus, wer sich für Rauchwarnmelder mit zertifiziertem Magnet-Klebe-System entscheidet. Optimalen Schutz ermöglichen Rauchwarnmelder, die per Funk untereinander vernetzt sind. Im Brandfall reagieren alle Geräte, so dass der Alarm in jedem Zimmer ertönt. Dadurch erhalten die Bewohner einen lebensrettenden Zeitvorsprung und können schneller reagieren. Eine solche Vernetzung lässt sich vor allem beim Neubau von Einfamilienhäusern leicht umsetzen, kann jedoch ebenfalls bei bestehenden Gebäuden nachgerüstet werden.

Besonders wichtig ist der Rauchwarnmelder in der Küche, da Brände hier besonders leicht und oft entstehen. Modelle mit Zwei-Kammer-Messsystem sind in diesem Bereich besonders praktisch. Sie können nämlich zwischen Wasserdampf aus dem Kochtopf und gefährlichem Rauch unterscheiden. Ein Fehlalarm ist dadurch nahezu ausgeschlossen. Die Bi-Sensor-Prozess-Technologie schlägt auch bei auffälliger Hitzeentwicklung Alarm, bevor eine Flamme sichtbar wird, zum Beispiel bei Schwel- oder Flüssigkeitsbränden.

Letztendlich sollte die Qualität das entscheidende Auswahl-Kriterium sein. Die Investition hält sich auch bei Markenprodukten in Grenzen, die jedoch im Vergleich zu Billigerzeugnissen schneller und verlässlicher reagieren.

„Auch wenn seit August 2008 nur noch zertifizierte Rauchmelder nach DIN EN 14 604 verkauft werden dürfen, sollte beim Erwerb eines Rauchwarnmelders darauf geachtet werden, dass dieser neben dem CE-Kennzeichen zusätzlich mit einem VdS-Prüfzeichen versehen ist“, empfiehlt Richard Benz, Obermeister der Ludwigsburger Innung für Elektro- und Informationstechnik. Der Fachmann erklärt: „Diese Geräte sind auf Funktions- und Störsicherheit geprüft und darüber hinaus ausreichend gegen Falschalarme durch Insekten und Lichteinfall geschützt.“

Seit September 2011 weist zudem das neue unabhängige Qualitätszeichen „Q“ hochwertige Rauchwarnmelder aus. Um das Kennzeichen zu erhalten, werden die Rauchwarnmelder auf ihre Langlebigkeit, die Anzahl der Fehlalarme und ihre Stabilität geprüft. Die Lebensdauer der Geräte und der fest eingebauten Batterie muss mindestens 10 Jahre betragen.

„Solche Qualitätsmerkmale sind für Verbraucher eine wichtige Orientierungshilfe. Wer sich bei der Auswahl von Rauchwarnmeldern unsicher ist, kann der kompetenten Beratung des Elektrofachmannes vertrauen oder sich im Elektrofachhandel informieren“, so Hartmut Zander von ELEKTRO+.

„Zu beachten ist auch, dass Rauchmelder nur dann zuverlässig schützen können, wenn sie richtig installiert und gewartet wurden“, ergänzt der Ludwigsburger Innungsobermeister Benz. Bezüglich der Installation und Wartung regelt die deutsche Industrie-Norm DIN 14676 klar, welche Art von Meldern wo zu montieren sind und in welcher Weise eine Wartung des Gerätes erfolgen sollte. „Die Einhaltung der Normen ist im E-Handwerk üblich und wird von uns auch nicht anders empfohlen“, so Benz.

INfo: Ursachen für Brände sind sehr oft technische Defekte wie Kurzschlüsse in alten und ungewarteten Installationen. Aber auch schadhafte Elektrogeräte oder Geräte im Stand-by-Betrieb können jederzeit zum Brandherd werden. Deshalb empfiehlt das Elektrohandwerk, regelmäßig einen E-CHECK durchzuführen. Diese normengerechte Prüfung garantiert den einwandfreien Betrieb der elektrischen Installation und Geräte im Haushalt.