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Beitritt erst nach langer Unsicherheit

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Die Stadt Bietigheim-Bissingen ist mit einigem Verzug nun doch dem Verein „Sicherer Landkreis“ beigetreten.

Bietigheim-Bissingen. Es hat lange gedauert, doch nun ist auch Bietigheim-Bissingen als 45. Mitglied dem Verein „Sicherer Landkreis“ beigetreten – jener Organisation zur Förderung von Kriminalprävention und Unfallverhütung unter Polizeipräsident Burkhard Metzger, in deren Vorstand unter anderem der eigene OB sitzt, und das seit der Gründung im Juli 2020. Doch seinen Gemeinderat hatte Jürgen Kessing lange nicht überzeugen können – im Gegensatz zu vielen anderen Orten. Schon als das Thema im Frühjahr aufkam, gab es kritische Stimmen, die den Nutzen – und die jährlichen Kosten von 1000 Euro – infrage stellten, zumal es schon mehrere Organisationen in der Stadt gebe, die sich mit demselben Thema beschäftigen. Ähnliches wiederholte sich im Juni, auch da forderten die Stadträte mehr Informationen über den Verein und die anstehenden Projekte.

Mittlerweile ist das aber geschehen, unlängst machte der Verwaltungsausschuss den Weg frei, wie die Stadtverwaltung den Beschluss aus der nicht öffentlichen Sitzung bekanntgab. „Die Räte sind nun überzeugt“, sagte dazu Stadtsprecherin Anette Hochmuth – wenngleich das nicht uneingeschränkt für alle gilt. So sagte etwa CDU-Fraktionschef Thomas Wiesbauer auf LKZ-Anfrage: „Ich finde die Mitgliedschaft unnötig. Aber es schadet auch nicht, die Projekte sind ja ehrenwert.“

Und dazu gehört zum Auftakt zum einen ein Theaterstück zum Thema Gewalt, das demnächst Premiere feiert (Termine unter www.theater-dauseck.de), und eine Kampagne zum Thema Respekt. An Schulen, in Firmen und im öffentlichen Raum sollen unter Einbeziehung möglichst vieler Partner wie Polizei, Jugendgerichtshilfe, Kommunen, Jugend- und Sozialarbeiter sowie frühere Täter Aktionen stattfinden, die Gespräche über den Umgang miteinander anregen. Die Kreidetafeln, die dazu auf Plätzen aufgestellt und von den Menschen unter dem Slogan „Respekt bedeutet für mich...“ beschriftet werden sollen, sind laut Geschäftsführer Frank Kanet produziert, nun werbe man bei den Kommunen für Termine. Doch auch hier verzögert Corona den Zeitplan, ebenso die Witterung, und ein Start noch dieses Jahr sei derzeit offen. Das soll aber bei der Mitgliederversammlung in Kürze geklärt werden – und auch nach dem Fortgang des Schulamtsleiters Hubert Haaga der Vorstand neu besetzt werden mit seiner Nachfolgerin Sabine Conrad. Damit soll weiterhin die Bedeutung der Vernetzung mit den Schulen unterstrichen werden, so Kanet.