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Benninger Kita winkt noch ein Preis

Eine Erzieherin liest gemeinsam mit Kindern in einem Buch. Archivfoto: Robert Kneschke - stock.adobe.com
Eine Erzieherin liest gemeinsam mit Kindern in einem Buch. Foto: Robert Kneschke - stock.adobe.com
Auch evangelischer Schlosskindergarten Sachsenheim zählt zu den besten Bewerbern um den Deutschen Lesepreis

BENNINGEN/SACHSENHEIM. Sprach- und Leseförderung spielt in ihren pädagogischen Konzepten eine wichtige Rolle: Für ihre herausragende Arbeit in diesem Bereich sind der katholische Kindergarten St. Franziskus im Kirchtal in Benningen und der evangelische Schlosskindergarten in Sachsenheim nun für den Deutschen Lesepreis nominiert worden.

Die Benninger Einrichtung hat in diesem Jahr bereits den zweiten Platz beim Deutschen Kita-Preis belegt. Dass sie schon wieder unter den Nominierten für eine Auszeichnung ist, freut Kita-Leiterin Saskia Franz natürlich sehr. „Wir haben die Zeit des Corona-Lockdowns eben gut genutzt“, lacht sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Federführend hätten sich zwei Kolleginnen um die Bewerbung gekümmert, die immerhin zehn Seiten umfasste.

In der Benninger Einrichtung kommen die Kinder schon früh in Kontakt mit Schrift. Um sich auszuprobieren, steht ihnen eine große Auswahl an Werkzeugen zur Verfügung. „Wir haben alles – von der Rohrfeder über eine alte Schreibmaschine mit Farbband bis hin zum Notebook“, berichtet Saskia Franz. Besonders stolz seien die Buben und Mädchen, wenn sie dann für die Infowand der Kita die Überschriften schreiben können. Ob ein Buchstabe verkehrt herum geschrieben wird, sei dabei völlig egal.

Zudem erfahren die Kinder in St. Franziskus, dass Bücher ein wichtiges Medium sind, um Wissen zu erlangen. Zeige ein Kind Interesse an einem bestimmten Thema, werde zusammen mit ihm in der mit rund tausend Büchern bestückten Kita-Bibliothek nach Infos gesucht, so Saskia Franz. „Auch beim Malen wird immer wieder in Bücher geguckt“. Die hauseigene, kleine Bibliothek verfüge über Sach-, Fach- sowie Bilderbücher und sei ordentlich thematisiert und kategorisiert.

Natürlich wird auch vorgelesen. Einmal in der Woche kommt eine „Vorlese-Oma“ in die Einrichtung, auf die sich viele Kinder riesig freuen. Sie nimmt bei ihren ehrenamtlichen Besuchen stets im Eingangsbereich auf einem großen, alten Sofa Platz und ist meist schnell umringt von wissbegierigen kleinen Benningern. Freilich gibt es nicht nur dieses eine Angebot. „Irgendwo wird in unserer Einrichtung jeden Tag vorgelesen“, so die Leiterin. Das werde aber nicht stupide gemacht, sondern mit den Kindern auch über das Gehörte gesprochen. „Wir haben beispielsweise eine Philosophierrunde“, berichtet Saskia Franz. Da gehe es dann um Themen wie Freundschaft oder Hilfsbereitschaft. Oft würden Geschichten, die vorgelesen wurden, von den Buben und Mädchen nachgespielt. Wichtig ist es dem Benninger Kita-Team, sich stets an den Wünschen der Kinder zu orientieren.

Neben dem St. Franziskus-Kindergarten Benningen sind noch neun weitere Kitas aus dem ganzen Bundesgebiet in der Kategorie „Herausragende Sprach- und Leseförderung“ für einen Preis nominiert worden. Aus dem Landkreis Ludwigsburg ist dies noch der evangelische Schlosskindergarten in Sachsenheim.

Ein Gespräch mit der Einrichtungsleitung war der Redaktion gestern nicht möglich, denn bis Anfang September sind dort Sommerferien. Laut Homepage ist es der Kita ein Anliegen, dass die Buben und Mädchen durch alltagsintegrierte sprachliche Bildung lernen, sich auszudrücken und verständigen. Die Sprachentwicklung werde angeregt, gefördert und regelmäßig beobachtet. Zusammenarbeit mit und Beratung von Eltern spiele dabei eine wichtige Rolle, heißt es.