Bietigheim-Bissingen. „Das für Samstag geplante Bundesligaspiel zwischen der SG BBM Bietigheim und der HSG Konstanz muss kurzfristig verlegt werden. Bei den regelmäßigen Corona-Testungen aller HBL-Mannschaften wurde ein Spieler der HSG Konstanz am Freitag positiv getestet“, hieß es gestern Abend in einer Presseerklärung der SG BBM Bietigheim. Die HSG Konstanz habe sich umgehend in vorsorgliche Quarantäne begeben. Nach Rücksprache mit der Handball-Bundesliga (HBL) werde das Spiel verlegt und derzeit ein Ersatztermin abgestimmt.
Bei den Bietigheimer Spielern wirkte die Botschaft von der neuerlichen Spielabsage wie ein Schock, hatten sie sich doch riesig auf den Neustart mit dem Nachholspiel gegen die HSG Konstanz gefreut. Nach zwei Wochen in Quarantäne durfte das Team seit Montag endlich wieder trainieren.
„Wir freuen uns extrem, dass wir am Wochenende wieder spielen dürfen“, sagte SG-Außenspieler Christian Schäfer im Gespräch mit unserer Zeitung. „Die Zeit in Quarantäne war teilweise ziemlich langweilig.“ Er habe wenigstens viel Zeit mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn verbringen können. „So war ich dann doch meistens beschäftigt. Fit gehalten habe ich mich mit Fitness- und Stabilitätsübungen“, so der Siebenmeter-Spezialist.
Bereits am Mittwoch vor zweieinhalb Wochen wurde bei einem Routinetest die Infektion eines Spielers mit dem Coronavirus festgestellt und die am Abend geplante Partie gegen den TV Großwallstadt kurzfristig abgesagt. Das SG-Team hatte bereits in der Halle begonnen sich aufzuwärmen und wurde direkt nach Bekanntwerden des Coronafalls in Quarantäne geschickt. Es folgten zwei weitere positive Corona-Testungen. Weil die Spieler regelmäßig getestet wurden, fielen die Infektionen auf. „Wir haben uns vor allem Sorgen um die Gesundheit der Teamkameraden gemacht“, blickte Schäfer zurück. Glücklicherweise verlief die Infektion mild. „Alle drei Spieler haben wieder mittrainiert. Es geht ihnen gut“, sagte SG-Geschäftsführer Bastian Spahlinger.
Entsprechend motiviert waren die SG-Handballer nun vor dem Neustart gegen Konstanz. „Wir wollen das Baden-Württemberg-Derby gewinnen und dann hoffe ich, dass wir wieder in der Spur sind“, so Schäfer.
Mietkosten werden eingespart
Zuschauer wären zu der Partie heute Abend nicht zugelassen gewesen. Das Spiel hätte auch nicht in der EgeTrans-Arena stattgefunden, sondern in der Viadukthalle. Damit sollten Mietkosten für die teurere Eishalle gespart werden. „Da geht es im November um einen fünfstelligen Betrag. Zudem wäre es auch nicht sinnvoll, die Eishalle umzubauen und dort den Handballboden zu verlegen“, erklärte Geschäftsführer Spahlinger.
Aufgrund der aktuellen Beschlüsse von Bund und Ländern dürfen Profispiele im November zwar weiter stattfinden, aber nur ohne Zuschauer. Im Falle einer aktuellen Corona-Testung jedoch wird sofort reagiert: Das Nachholspiel der SG BBM gegen die HSG Konstanz ist ein weiterer Stolperstein in der mit zahllosen Unwägbarkeiten gepflasterten Saison 2020/2021.