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WEIHNACHTSBÄCKEREI
Da muss man immer mit Liebe rangehen

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Auch Spekulatius kann man selbst backen. Wer kein Modell hat, sticht einfach mit Förmchen Figuren aus.Foto: Fotolia
Husch, husch geht gar nichts: Wer seine Familie in der Adventszeit mit typischen, süßen Leckereien verwöhnen möchte, der darf es nicht eilig haben. Denn nur mit Geduld und Muße gelingen Spekulatius, Springerle und Co.

Ludwigsburg. Für die Weihnachtsbäckerei plant man am besten gleich ein ganzes Wochenende ein. Schließlich soll es verschiedene Sorten geben. Und so mancher Teig benötigt Geh-, Ruhe- oder Trockenzeit. Besonders schön ist es natürlich, wenn man nicht alleine in der Küche stehen muss, sondern mit Familienmitgliedern oder Freunden gemeinsam Mehl abwiegt, Eier trennt und Sterne aussticht.

Bei uns wird in der Weihnachtsbäckerei meist Bewährtes hergestellt. Die Rezepte sind teilweise schon in der dritten Generation überliefert. Jeder hat seine Lieblingsgutsle, die nicht fehlen dürfen. Meine Söhne lieben stinknormale Ausstecherle und Spekulatius. Mein Mann kann sich die Adventszeit ohne Schwiegermamas Marzipanstollen und die Springerle, wie sie seine Oma immer gemacht hat (siehe Rezept), nicht vorstellen. Meine Favoriten sind Früchtebrot und Gewürzkuchen, ausprobiert und für gut befunden von den Hohenacker Landfrauen.

Ein guter Rat der Großmutter

Es empfiehlt sich, die Backaktion gut zu planen. Ist auch alles im Haus, was benötigt wird? Ganz schön blöd, wenn man die Hände gerade im klebrigen Teig stecken hat und bemerkt, dass die gemahlenen Mandeln fehlen. Rezepte sollten vorab genau gelesen werden – nicht nur wegen der Zutaten, sondern auch wegen möglicher Geh- oder Ruhezeiten. Springerle müssen nun mal über Nacht trocknen, damit sie später ihre unverkennbaren Füßle bekommen. „Beim Backen musst Du immer mit Liebe rangehen, Kind“ hat meine Oma Margarete immer gesagt. Und ihr Mohnzopf und der ostpreußische Butterkuchen waren eine Wucht.

Geduld ist aber nicht nur beim Herstellen der weihnachtlichen Leckereien gefragt. Manche Kuchen oder Kekse dürfen nicht gleich vom Blech weg verschlungen werden. Sie müssen – auch wenn es schwerfällt – unbedingt ein Weilchen aufbewahrt werden, damit sie ihr volles Aroma entfalten. So ist es auch beim Gewürzkuchen und beim Früchtebrot, deren Zubereitung in den nebenstehenden Rezepten beschrieben ist. Und noch ein Tipp für die Springerle: Ich lagere sie in einer Schüssel, die immer mit einem feuchten Tuch abgedeckt wird. Dann werden sie nicht hart.