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Debora Friedrich

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Die ersten Tage nach der Geburt: Was gilt es zu beachten?

Ludwigsburg. Am wichtigsten ist ein zuverlässiger Ansprechpartner für die Zeit des Wochenbetts – zum Beispiel eine gute Hebamme. Darum sollte man sich schon in der Schwangerschaft kümmern. Viele Dinge lassen sich nämlich vorab in der Theorie nicht eindeutig klären, sondern sind vom Charakter des Kindes abhängig. Beispielsweise beim Stillen gibt es große Unterschiede: Manche Kinder sind eher gemütlich und lassen sich Zeit, andere sind innerhalb von fünf Minuten fertig mit dem Trinken. Da muss man individuell auf das Baby eingehen. Da viele junge Eltern keine Familien vor Ort haben, ist es hilfreich, in der Schwangerschaft schon ein Netzwerk aufzubauen. Durch verschiedene Kursangebote lernen die Eltern Gleichgesinnte kennen und können sich somit gegenseitig unterstützen.

Außerdem kommt es darauf an, sich in den ersten Tagen und Wochen viel Zeit für sich und das Kind zu nehmen und sich gegen Störfaktoren von außen so gut wie möglich abzuschirmen. Ideal ist es, wenn die Väter sich für die Anfangszeit Urlaub nehmen, um Mutter und Kind besser unterstützen zu können. Die Zeit zu dritt ist extrem wertvoll. Für Freunde und Familie ist es deshalb eine schöne Idee, nach der Geburt anstatt materieller Dinge praktische Hilfe zu schenken – wie zum Beispiel ein gekochtes Mittagessen oder einmal die Wäsche machen.

Welche Grundausstattung sollte unbedingt vorhanden sein? Eigentlich braucht ein Baby noch gar nicht viel: Ein eigener Platz zum Schlafen im elterlichen Schlafzimmer ist wichtig. Sinnvoll ist beispielsweise ein Beistellbett oder ein Stubenwagen. Damit ist auch das nächtliche Stillen bequem im Liegen möglich. Der zweite wichtige Punkt ist die adäquate Ernährung des Kindes. Wer nicht stillen kann oder möchte, braucht geeignete Ersatznahrung. Auch Kleidung für das Baby sollte natürlich vorhanden sein. Sie kann auch problemlos gebraucht sein. Das hat sogar den Vorteil, dass die Kleidung schon gut durchgewaschen und damit auf jeden Fall frei von Farbresten, Chemie oder Schadstoffen ist. Für die Hautpflege des Neugeborenen reicht ein haushaltsübliches Olivenöl.

Worauf können Eltern guten Gewissens verzichten?

Ich bin kein Freund von zu vielen technischen Extras. Es ist zwar ein neuer Trend, sein Kind im Bettchen per Kamera zu überwachen, damit der Papa sich die Bilder am Arbeitsplatz auf dem iPad angucken kann, aber ich finde es wichtiger, sich mit allen Sinnen auf das Kind einzulassen. Ein Baby ist ein riesiges Abenteuer, davon sollte man sich möglichst wenig entgehen lassen. Eltern sollten im Umgang mit dem Kind in erster Linie ihrem Gefühl vertrauen, nicht technischen Hilfsmitteln.

Deshalb empfehle ich auch, den Kinderwagen eher sparsam einzusetzen und das Baby öfter in einer Tragehilfe – wie zum Beispiel einem Tragetuch – ganz nah am Körper zu tragen. Das gibt gerade unruhigen Babys mehr Ruhe und Sicherheit und stärkt das Urvertrauen des Kindes in seine Eltern. (bö)