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Die ICE-Strecke ist jetzt wieder frei

Auf der erneuerten Strecke e sind jetzt wieder Züge mit 280 „Sachen“ unterwegs.Fotos: Alfred Drossel
Auf der erneuerten Strecke e sind jetzt wieder Züge mit 280 „Sachen“ unterwegs. Foto: Alfred Drossel
Landesverkehrsminister Winfried Hermann, DB-Konzernbevollmächtigter Thorsten Krenz und Staatssekretär Steffen Bilger (von links) ziehen symbolisch die letzten Muttern an den Gleisen der Schnellfahrstrecke fest un durchschneiden das rote Band.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann, DB-Konzernbevollmächtigter Thorsten Krenz und Staatssekretär Steffen Bilger (von links) ziehen symbolisch die letzten Muttern an den Gleisen der Schnellfahrstrecke fest un durchschneiden das rote Band.
Nach 205 Tagen Bauzeit ist gestern die 99 Kilometer lange sanierte Schnellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim wieder freigegeben worden. Bereits am Samstag fand eine symbolische Freigabe statt.

Vaihingen. Als eine Punktlandung sowohl im Zeitplan als auch bei den Kosten von 183 Millionen Euro bezeichnete der DB-Konzernbevollmächtigter für Baden-Württemberg, Thorsten Krenz, den Abschluss der Modernisierungsmaßnahmen der fast 30 Jahre alten Schellfahrstrecke Stuttgart-Mannheim bei der symbolischen Freigabe am Vaihinger Marksteintunnel.

Landesverkehrsminister Winfrid Hermann (Grüne)sprach von der bislang größten und umfangreichsten Sanierungsmaßnahme einer Bahnstrecke im Land. Hermann: „Die Sanierung und Sperrung der Strecke war eine Belastung für die Fahrgäste, aber dringend nötig. Die Umwege auf den alten Strecken haben bewusst gemacht, welchen Zeitvorteil und wie viel Kapazität die Neubaustrecke Mannheim–Stuttgart hat.“

Staatssekretär und Bundestagsabgeordneter Steffen Bilger (CDU) betonte, bevor er symbolisch die letzten Muttern an den Schienen festmachte, dass der Erhalt und die Modernisierung des Schienennetzes von enormer Wichtigkeit sei. Der Bund investiere bundesweit Milliarden in diese Infrastruktur. Das zeige sich auch hier vor Ort. Die Deutsche Bahn und die Baufirmen hätten hervorragende Arbeit geleistet, lobte der Staatssekretär. Die Schnellfahrstrecke Mannheim-Stuttgart sei nun wieder voll leistungsfähig. Pendler und Reisende erhielten wieder beste Bahn-Qualität und würden pünktlich und schnell an ihr Ziel kommen. Bilger selbst nutzt die schnelle Verbindung, um von Ludwigsburg nach Berlin zu reisen.

„Das Baupensum war enorm“, stellte der Konzernbevollmächtigter Thorsten Krenz fest. Nach achtjähriger Planung und Vorbereitung hätten die Arbeiten am 10. April 2020 begonnen. Bei der Erneuerung sei auch auf Nachhaltigkeit geachtet worden. Neben 200000 Tonnen Neuschotter seien 240000 Tonnen wiederaufbereiteter Altschotter eingebaut worden, sagte Krenz. Eine halbe Million Tonnen Material sei im Rahmen der rund sechsmonatigen Sperrung bewegt worden. Die Bahn habe die umfangreichen Arbeiten gebündelt und mit modernsten Bauverfahren durchgeführt, unterstrich Krenz. Mit dem kundenfreundlichen Bauen sei es gelungen, die Sperrzeit zu verkürzen und fast 23000 Zugausfälle zu vermeiden.

Seit gestern fahren Hochgeschwindigkeitszüge mit bis zu 280 Stundenkilometern sowie Nahverkehrs- und Güterzüge auf der Strecke. Die 99 Kilometer lange Schnellfahrstrecke zwischen Mannheim und Stuttgart wurde 1991 in Betrieb genommen. Sie verläuft durch geologisch anspruchsvolles Gebiet und führt durch 15 Tunnel mit in Summe 31 Kilometer Länge und über 90 Brücken. Künftig brauchen die Züge zwischen Stuttgart und Mannheim wieder nur 37 Minuten. Wegen der Bauarbeiten mussten die Züge unter anderem über Bruchsal, Mühlacker und Bietigheim-Bissingen durch den Landkreis umgeleitet werden.