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Die Jury war da, jetzt heißt es warten

Der Neckar zwischen Marbach und Benningen. Der Fluss soll bei der Gartenschau 2033 verbindendes Element sein. Archivfoto: Holm Wolschendorf
Der Neckar zwischen Marbach und Benningen. Der Fluss soll bei der Gartenschau 2033 verbindendes Element sein. Foto: Holm Wolschendorf
Die Bewertungskommission und ihre Gastgeber aus Marbach un Benningen am LiMo.Fotos: Holm Wolschendorf
Die Bewertungskommission und ihre Gastgeber aus Marbach un Benningen am LiMo. Foto: Holm Wolschendorf
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Marbach und Benningen haben sich mächtig ins Zeug gelegt, jetzt heißt es abwarten: Gestern hat sich eine achtköpfige Jury die Pläne der beiden Kommunen diesseits und jenseits des Neckars für eine Kleine Gartenschau zeigen lassen. Die Entscheidung wird Mitte Oktober fallen.

Marbach/Benningen. Zwischen dem Benninger Kelterplatz – von dem aus man den Neckar bisher nicht sehen kann – bis zur Marbacher Schillerhöhe – die zum Literaturpark entwickelt werden soll – nahm die Bewertungskommission mit Marc Calmbach vom Landwirtschaftsministerium an der Spitze alle Orte in Augenschein, die für eine Kleine Gartenschau aufgewertet werden sollen.

Zum Abschluss auf der Schillerhöhe stellten sich die beiden Bürgermeister Jan Trost (Marbach) und Klaus Warthon (Benningen) und Johann Senner vom Landschaftsarchitekturbüro Planstatt den Fragen der Jury – und die hatten es durchaus in sich.

Zum Beispiel die Frage der Finanzierung. Zwölf Millionen für Marbach und sieben Millionen für Benningen, „das ist eine immense Summe für eine Kleine Gartenschau!“ merkte einer der Juroren kritisch an, „schaffen Sie das?“ „Wir werden das schaffen!“, versicherte Warthon, Benningen schiebe keinen Sanierungsstau vor sich her und könne die sieben Millionen problemlos schultern. Auch Trost zeigte sich für Marbach optimistisch, die Stadt habe genug Geld, zumal sie zwei neue „erfreuliche wirtschaftliche Ansiedlungen“ bekomme: Die EnBW und die Jetter AG, jetzt noch in Ludwigsburg.

Ob man tatsächlich auf Dauer eine zweite Fußgängerbrücke über den Neckar brauche, bohrte ein Jury-Mitglied nach. „Unbedingt!“, sagte Warthon, die bestehende Brücke sei extrem stark frequentiert, es komme immer wieder zu Unfällen zwischen Radlern und Fußgängern.

Und wie ist es mit der Entsiegelung von Boden? Das sei doch immer ein wichtiges Ziel von Gartenschauen. Trost führte die Schuppen beim Mühlenviertel an und das Grüne Band, das sich vom Neckar über die Schillerhöhe bis zum Schulzentrum erstrecken soll; Warthon verwies auf die Neckarpromenade, die vom Asphalt befreit werden soll. Insgesamt seien das mehr als fünf Hektar entsiegelter Fläche bei einer Gesamtfläche von rund 22 Hektar für die Kernzone der Gartenschau. Das warf bei der Jury eine weitere Frage auf: So eine gemeinsame Sache zweier Kommunen über den Neckar hinweg sei ja eine schöne Sache. Aber wo, bitte, sei da das Zentrum, das Herz der Gartenschau? Es werde zwei Zentren geben, sagte Trost und sprach lyrisch von einem „grünen Schmetterling“ mit dem Neckar als Rumpf und den Beiden Kommunen als seine Flügel und etwas weniger lyrisch von einer Gartenschau „mit Wumms“: Ein Zentrum liege bei den Neckarauen – die Warthon am liebsten „Auenland“ nenne würde – das andere beim Literaturpark auf der Höhe.

Auch die Frage nach den Parkplätzen fehlte nicht. Allerdings bietet es sich durch die gute S-Bahnanbindung beider Kommunen an, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen und so ist das auch gedacht. Dafür sollen die beiden Bahnhöfe „gut inszeniert werden. Außerdem seien temporäre Parkplätze an den S-Bahnhöfen Kirchberg und Erdmannhausen geplant und der Stadt Marbach gehöre eine große Wiese bei der Feuerwehr, die während der Gartenschau zum Parkplatz gemacht werden kann.