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Digital diskutieren für bessere Integration

Integration lebt von persönlichem Kontakt – doch so eng klappt das während der Pandemie aktuell nicht. Foto: Daniel Ernst/stock.adobe.com
Integration lebt von persönlichem Kontakt – doch so eng klappt das während der Pandemie aktuell nicht. Foto: Daniel Ernst/stock.adobe.com
Mit einer Podiumsdiskussion und mehreren Vorträgen begann die Integrationskonferenz des Landkreises. Die Ergebnisse fließen in den Integrationsbericht des Kreises ein.

Kornwestheim. Mit einer Reihe von Experten ist am Montag der Auftakt zur Integrationskonferenz des Landkreises Ludwigsburg gemacht worden. Vertreter aus Politik und von kommunalen und privaten Organisationen, die Betroffenen bei der Integration helfen wollen, beschäftigten sich mit dem künftigen Zusammenleben im Landkreis.

Eigentlich sollte die Konferenz bereits im Frühjahr stattfinden, wurde dann aufgrund der Coronapandemie in den Herbst verschoben. Trotz der zweiten Coronawelle sah man von einem weiteren neuen Termin ab, betonte Landrat Dietmar Allgaier bei seiner Begrüßungsrede. Daher finde die Konferenz digital statt. Denn Corona stelle auch die Integration vor eine Herausforderung. „Die Pandemie darf die Integrationserfolge nicht zerstören“, so Allgaier. Ziel der Konferenz sei, ihre Ergebnisse in den Integrationsbericht des Landkreises einfließen zu lassen.

„Beim Thema Integration wird oft auf die Dinge hingewiesen, die nicht funktionieren“, sagte Erster Bürgermeister der Stadt Ludwigsburg, Konrad Seigfried, bei der darauffolgenden Podiumsdiskussion. So könne man in Ludwigsburg verzeichnen, dass schon etwa zwei Drittel der 2015 gekommen Flüchtlinge nicht mehr in der unmittelbaren Betreuung der Stadt seien. Etwas, das nicht ohne die Hilfe aus der Zivilgesellschaft klappen würde, so Seigfried. Er betonte aber auch, dass dadurch die Flüchtlingswelle noch lange nicht geklärt sei und dass Integration von Teilhabe lebe.

Das trifft auf einen der Podiumsgäste, Danny Alkhaldy, zu. Er kam 2015 nach Deutschland und arbeitet nun als Integrationsbeauftragter für die Stadt Remseck. Zudem ist er Gründer der Gruppe BASSMA, die zur kulturellen Vermittlung beitragen wolle. Ebenfalls diskutierten Monika Miller, von der Fachzeitung Soziale Hilfen der Caritas Ludwigsburg-Waiblingen-Enz, Ioannis Galimpas, Vorsitzender des Internationalen Kulturtreffs Kornwestheim und Ingeborg Welz, Integrationsbeauftragte in Enzweihingen mit. Birgit Locher-Finke, Leiterin vom Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, summierte in ihrem Beitrag die Herausforderung der Integration: „Ziel soll sein, die Potenziale der Menschen zu nutzen.“ So sei Integration ein gesamtgesellschaftlicher Prozess.

Als Grundlage für die Vorträge in den kommenden Tagen gab Alexandra Diener, Integrationsbeauftragte des Landkreises Ludwigsburg, Zahlen und Fakten zum Thema Migranten. So hat unter allen Stadt- und Landkreisen im Südwesten der Kreis Ludwigsburg die zweithöchste Anzahl an Einwohner mit einem ausländischen Pass, einzig geschlagen durch Stuttgart.

Jan Bergmann, Vorsitzender Richter am Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg und Experte für Asylrecht, ging in seinem Vortrag darauf ein, wie verschieden die Bedürfnisse der Migranten sein können. So brauche ein Kriegsflüchtling andere Unterstützung als ein Migrant aus einem EU-Land. Im Schlusswort betonte Heiner Pfrommer, Sozialdezernent des Landkreises, erneut, wie wichtig die Beiträge der Konferenz für den Integrationsbericht seien.

Bei Terminen in den nächsten Tagen werden Themen rund um Integration noch im Detail besprochen. Die Termine sind: „Wohnen und Zusammenleben im Quartier“ am 10. November, 14 bis 16 Uhr; „Sprache und Bildung“ am 16. November, 14 bis 16 Uhr; „Arbeit und Ausbildung“ am 18. November, 14 bis 16 Uhr sowie „Kultur, Freizeit und Sport“ am 19. November, ebenfalls 14 bis 16 Uhr.