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Erster Weltkrieg
Diskriminierung durch Statistik: Die „Judenzählung“ vom Herbst 1916

Er kenne keine Parteien mehr, keine Stammes- und keine Konfessionsunterschiede, er kenne nur noch Deutsche. Die berühmte „Burgfriedensrede“ Kaiser Wilhelms vom 4. August 1914 hatte bei den deutschen Juden Hoffnungen geweckt: Wenn sie jetzt ihren Patriotismus bewiesen und zur Fahne eilten, würden sie endlich als gleichwertige Bürger anerkannt. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens rief seine wehrfähigen Mitglieder zu den Waffen. Mit Erfolg: Rund 100 000 jüdische Soldaten marschierten für „Kaiser, Volk und Vaterland“ ins Heer, 78 000 standen an der Front, 12 000 fielen.