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Ein Pädagoge auf vier Pfoten im Löchgauer Kindergarten

Ein Großpudel gehört künftig zum Team des Kindergartens. Foto: Karoline Thalhofer/stock.adobe.com
Ein Großpudel gehört künftig zum Team des Kindergartens. Foto: Karoline Thalhofer/stock.adobe.com
Der Kindergarten Birkenweg in Löchgau bekommt bald einen neuen Mitarbeiter: einen Pädagogen auf vier Pfoten. Nach den Sommerferien soll ein sozialpädagogischer Begleithund die Arbeit der Erzieherinnen unterstützen und die Entwicklung der Kinder fördern. Das neue Konzept stellte Kitaleiterin Pia Nardi im Gemeinderat vor.

Löchgau. Einen neuen Schwerpunkt setzt der Löchgauer Kindergarten Birkenweg in Zukunft: Vieles wird sich hier künftig um die „tiergestützte Padagogik“ im Zusammenhang mit dem Thema „Wald“ drehen. Dafür wird auch ein neues Teammitglied engagiert: Ein sozial-pädagogischer Begleithund gehört künftig zur Kita.

Eine Erzieherin vom Birkenweg begleitet das Projekt federführend – sie wird auch die Besitzerin des Hundes sein, den sie dann täglich mit in die Kita bringt. Mensch und Tier müssen dafür eine offizielle Ausbildung durchlaufen – der Hund besucht im ersten Lebensjahr die Hundeschule, im zweiten kann er dann zum sozialpädagogischen Begleithund ausgebildet werden. Nach intensiver Beratung habe man sich für einen Großpudel entschieden, der bereits als Welpe in die Kita kommt. Diese Rasse sei gut für Allergiker geeignet und sehr menschenfreundlich, sagte Pia Nardi.

Vorteile für Kinder und für tägliche Arbeit

Von ihrem neuen Mitarbeiter versprechen sich die Erzieherinnen viele Vorteile für die Kinder, aber auch für ihre tägliche Arbeit: Gerade nach der schwierigen Coronazeit könne das Tier als „Türöffner“ dienen, denn über einen Hund käme man schnell miteinander ins Gespräch. Die Jungen und Mädchen könnten lernen, offener zu werden, aber auch Grenzen zu respektieren. Denn wichtig sei immer ein respektvoller Umgang mit dem Vierbeiner. Dafür werden die Kinder auch einen Hundeführerschein absolvieren. Geplant seien zudem verschiedene weitere Projekte. Die Jungen und Mädchen blieben niemals allein mit dem Hund, es sei immer eine Begleitperson dabei. Und: „Niemand wird gezwungen, sich dem Tier zu nähern“, betonte Nardi.

Nach den Sommerferien kommt der Großpudel täglich in die Kita. Zunächst wird er zur Eingewöhnung nur Zeit im Büro verbringen, nach und nach dann in die Arbeit miteinbezogen. „Der Welpe muss sich erst an die Kinder gewöhnen und die Kinder an ihn“, sagte Nardi. Grundsätzlich bleibe das Tier aber nie länger als ein bis zwei Stunden bei den Jungen und Mädchen. „Die restliche Zeit ist der Hund an seinem Platz.“ Die Eltern wurden bereits über das Projekt informiert, es habe nur positive Rückmeldungen gegeben, betonte die Kita-Leiterin. Sie glaubt: „Der Hund wird eine große Bereicherung für die Kinder und das Team.“

Später auch in anderen Kitas im Einsatz?

Das denken auch die Gemeinderäte, die in der jüngsten Sitzung aber noch einige Fragen hatten. Monika De Coninck (CDU) merkte an, dass Großpudel sehr groß werden könnten – bis zu 60 Zentimeter. Vielleicht sei eine kleinere Rasse für die Kita-Kinder sinnvoller? Thomas Makowiec (SPD) war überzeugt, dass das „Experiment gelingen wird“. Er hatte Fragen zum rechtlichen Hintergrund, die Hauptamtsleiter Jens Millow erläuterte. Der Hund selbst gehöre der Erzieherin. Die Gemeinde unterstütze in diesem Zusammenhang finanziell „alles, was für die Einrichtung von Vorteil ist“. Gabriela Feiert (FWL) war verwundert, dass der Großpudel bereits als Welpe in die Kita kommt und auch die Erzieherin noch keine entsprechende Ausbildung für den Begleithund habe. Das sei möglich, entgegnete Millow. Ansonsten könne das Projekt erst in zwei Jahren beginnen. Friederike Zach (CDU) regte an, dass der Hund später auch in anderen Kitas im Ort eingesetzt werden könnte, und ihr Fraktionskollege Matthias Stickel lobte grundsätzlich: „Ich finde es klasse, was wir in Löchgau im Kita-Bereich alles bieten können.“ Diese Vielfalt mache auch die Gemeinde attraktiv.