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Bilanz
Eine Gartenschau mit Herzblut

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350_0900_23777_11_05_2019Theiss_27.jpg Foto: Ramona Theiss
Gartenschaumaskottchen Remsi flatterte im vergangenen Sommer im Remstal herum. Am Remsecker Neckarstrand machte es bei der interkommunalen Veranstaltung „Das Remstal singt“ Station.Archivfoto: Ramona Theiss
Gartenschaumaskottchen Remsi flatterte im vergangenen Sommer im Remstal herum. Am Remsecker Neckarstrand machte es bei der interkommunalen Veranstaltung „Das Remstal singt“ Station. Foto: Ramona Theiss
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Die Gartenschau in Remseck (im Uhrzeigersinn): Beim offenen Singen am Neckarstrand lässt sich Maskottchen Remsi blicken. Beim Lichterpicknick im Sommer ist die fünf Meter große Figur Dundu eine der Attraktionen. Die Badehäuser und der Schwimmsteg an
Die Gartenschau in Remseck (im Uhrzeigersinn): Beim offenen Singen am Neckarstrand lässt sich Maskottchen Remsi blicken. Beim Lichterpicknick im Sommer ist die fünf Meter große Figur Dundu eine der Attraktionen. Die Badehäuser und der Schwimmsteg an der Rems. Foto: Ramona Theiss, Holm Wolschendorf
Über zwei Millionen Menschen haben die Remstal-Gartenschau besucht, die am 20. Oktober nach 164 Tagen schließt. In den 16 beteiligten Städten und Gemeinden ist man sich einig: Die interkommunale Veranstaltung war ein voller Erfolg.

Weinstadt/Remstal. Die Damen-Wandergruppe, die sich einen strammen Marsch durch die Weinberge über Weinstadt-Großheppach vorgenommen hatte, hat sich nicht umsonst die Aussichtsplattform auf der Luitenbächer Höhe als Platz für ihre Mittagsrast ausgesucht. Der atemberaubende Blick ins Tal entschädigt an der prägnanten Stelle für die Mühen. „Sunset Lounge 105 Grad Oex“ heißt der Platz, wo 16 Weinbaubetriebe an den 20 Wochenenden während der Gartenschau Wein aus der Region und kulinarische Köstlichkeiten angeboten haben. „Mittlerweile nennen sie den Ort das Sylt des Remstals“, sagte der Weinstädter Oberbürgermeister Michael Scharmann gestern. An diesem verlockenden Ort blickten Gartenschau-Geschäftsführer Thorsten Englert und die 21 Gesellschafter zurück auf einen ereignisreichen Sommer im Remstal und zogen eine überwältigende Bilanz.

„Mehr als zwei Millionen Menschen haben die Remstal-Gartenschau besucht – damit sind unsere Erwartungen mehr als erfüllt“, bilanzierte Englert. Mit der bundesweit ersten interkommunalen Gartenschau sei Neuland betreten worden – mit Erfolg. In den beteiligten Städten und Gemeinden sei ein neues Wir-Gefühl entstanden. „Das Remstal ist zu einem Hotspot in der Region Stuttgart geworden“, sagte der Gartenschau-Geschäftsführer. Die Menschen hätten sich gerne auf den Weg gemacht, um das neue Naherholungsgebiet vor den Toren der Landeshauptstadt zu erkunden. Vorgefunden hätten sie unter anderem den mit vier Sternen ausgezeichneten Remstal-Radweg, sechs Qualitätswanderwege plus den Remstal-Weg, aber auch die neue Kanuroute von Weinstadt nach Waiblingen.

„Es war die Kombination aus Bewegung und Genuss, welche die Gartenschau so attraktiv gemacht hat“, sagte Englert und erinnerte an das Remstaler Kochduell, die Genuss-Edition mit mehr als 16.500 verkauften Weinflaschen und die verschiedenen Touren des Genuss-Busses. Die Erlebnisgärten in Schorndorf und Schwäbisch Gmünd seien ebenso Höhepunkte gewesen wie die drei Blumenausstellungen in Kernen. Bei über 10.000 Veranstaltungsangeboten rund um die Themen Natur, Genuss, Kultur und Bewegung hätten Remstaler und Gäste die Qual der Wahl gehabt.

„Es war eine Gartenschau mit Herzblut, in der viele Ideenschmieden entstanden sind“, sagte Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium Ländlicher Raum und Verbraucherschutz. Die 16 Kommunen hätten gezeigt, dass eine interkommunale Gartenschau möglich ist. Sie hätten eine grüne Infrastruktur neu belebt und ihr eine Identifikation gegeben. Als besonderes Beispiel des ehrenamtlichen Engagements während der Schau hob sie den Rundwanderweg „Jüdische Spuren“ in Remseck hervor und stellte fest: „Die Rems ist eine standortprägende Lebensader geworden.“

„Es hat noch nie zuvor einen Masterplan für einen Landschaftsraum gegeben“, sagte Regionalpräsident Thomas Bopp. „Auch wenn es ein Wagnis war – es ist uns gelungen.“ Die Remstal-Gartenschau sei ein Solidaritätsprojekt gewesen. Das Remstal habe sich damit als Naherholungsraum etabliert.

„Die Remstal-Gartenschau zeigt, was interkommunale Zusammenarbeit bewirken kann“, sagte der Remsecker Oberbürgermeister Dirk Schönberger im Gespräch mit unserer Zeitung. Nicht nur die hiesigen Bewohner, sondern auch die vielen Gäste hätten etwas davon gehabt.

Am Samstag, 19. Oktober, findet die große Abschlussfeier der Remstal-Gartenschau in Waiblingen statt. Dann wird der Spaten an die Stadt Eppingen weitergereicht, die 2012 dran ist.

Mit dem Ende der Gartenschau in einer Woche ist im Remstal aber noch lange nicht Schluss. Der Tourismusverein Remstal plant eine dauerhafte interkommunale Veranstaltungsreihe. Damit soll auch weiterhin während der Sommermonate ein attraktives Programm zwischen Essingen und Remseck angeboten werden. Die Vorbereitungen dafür laufen bereits. „Wir werden 2020 den Remstal-Sommer anbieten“, kündigte Thorsten Englert an. Wie der genau aussehen soll, wollte er gestern allerdings noch nicht bekanntgeben.

„Es war die Kombination aus Bewegung und Genuss,

welche die Gartenschau so attraktiv gemacht hat.“

Thorsten Englert
Geschäftsführer derGartenschaugesellschaft