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„ENZianer“ übernehmen Ruder

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Stabwechsel beim Fischerstechen – Geschicklichkeit und Originalität sind gefragt

(vol) – Eine besondere Gaudi ist das Fischerstechen, das am Samstag stattfindet. Erstmals organisieren die „ENZianer“ das feucht-fröhliche Spektakel, das diesmal eine Stunde früher beginnt als bislang, nämlich bereits um 13 Uhr.

 

Vor 13 Jahren hat der Neckar- Enz-Verein (NEV) das Besigheimer Fischerstechen ins Leben gerufen, seitdem lockt es am Winzerfest-Samstag zahlreiche Schaulustige an. Bereits vor zwei Jahren haben die Organisatoren verkündet, dass das siebte Stechen das Letzte unter ihrer Federführung sein werde. Der Stabwechsel ist jetzt erfolgt: Vier junge Besigheimer zwischen 25 und 31 Jahren, die sich auf den Namen „ENZianer“ getauft haben, organisieren jetzt das Fischerstechen. Michael Unger, Stefan Ernst, Peter Reuschle und Andreas Ernst sind alle aktiv in Vereinen engagiert und in der Organisation von Veranstaltungen erprobt. Auch steht ihnen der bisherige Hauptorganisator, Welf Ernst, vom NEV mit Rat und Tat zur Seite. Für die Teilnehmer ändert sich durch den Stabwechsel nichts. Ein Team besteht aus sieben Leuten, es sind sechs Paddler und ein Stecher. Die Ruderer müssen das Boot in eine optimale Kampf- und Verteidigungsposition bringen, um dem Lanzenträger die bestmögliche Stellung zu bieten, den gegnerischen Stecher mit der drei Meter langen und ziemlich schweren Lanze von Bord zu stechen. Für Teilnehmer und Zuschauer ein Riesenspaß. Neben sportlichem Geschick ist auch Kreativität gefragt. Denn auch das Team mit dem originellsten Kostüm wird prämiert. Der Andrang ist in diesem Jahr riesig. Bis Redaktionsschluss hatten sich bereits 25 Mannschaften angemeldet. Da nicht mehr als 16 Teams an den Start gehen können, werden die Teilnehmer ausgelost. „Die Teilnehmer müssen diesmal schon um 12.30 Uhr auf der Enzbrücke sein, da die Veranstaltung bereits um 13 Uhr beginnt“, weist Peter Reuschle auf die früher gelegte Startzeit hin. Noch etwas ist neu: Wurden die Stocherkähne bislang in Tübingen ausgeliehen, so hat sich die Stadt jetzt zwei eigene anfertigen lassen. Gebaut wurden sie in einer Zimmerei in Tübingen, die Kosten liegen bei insgesamt 5500 Euro. Bevor die Enz für den Wettkampf angestaut werden kann, wird der Pegel erst mal abgesenkt und der Grund im Wettkampfbereich gründlich gereinigt. Jede Menge Schutt und Schrott wurde in den vergangenen Jahren im Vorfeld des Fischerstechens schon aus dem Wasser geholt. Alles muss raus, schließlich sollen sich die ins Wasser stürzenden Stecher nicht verletzen. Auch diverse Genehmigungen müssen vor dem Wettkampf eingeholt werden. Die Schleuse muss manuell bedient und die Stromgewinnung ausgesetzt werden. Eine Grenzleine, die den Spielbereich markiert und die gleichzeitig auch als Sicherheitsseil genutzt wird, wird flussabwärts quer über die Enz gespannt. Außerdem wird auf beiden Flussseiten ein Bootsanlegesteg für den trockenen Ein- und Ausstieg der Gladiatoren aufgebaut.